Nach der gestrigen sechsten Niederlage im achten Spiel hatten die Anhänger von Bayer 04 Leverkusen den Buhmann für die sportliche Krise gefunden. Nach der peinlichen 1:2-Niederlage gegen Hertha BSC Berlin skandierten sie mit “Raus”-Rufen in Richtung Trainer Michael Skibbe. Trotz der Misere und der wütenden Fans erhält Skibbe noch Rückendeckung. Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser erklärte nach dem Spiel: “Der öffentliche Druck interessiert uns nicht. Wir lassen uns keine Diskussion aufzwingen.”
Nicht ganz so eindeutig waren dagegen die Worte von Sportdirektor Rudi Völler: “Wir werden mit dem Trainer über alles reden.” Man bedenke: Am 19. Spieltag saß der ehemalige Bayern-Jäger in der Fußball-Bundesliga auf einem UEFA-Cup-Rang und hatte nur drei Punkte Rückstand auf Platz zwei. Derzeit muss man sogar noch um den sechsten Platz bangen. “Es ist ein bitterer Moment“, erklärte Völler. “Wir haben noch eine kleine Chance in den UEFA-Pokal zu kommen oder das Minimalziel UI-Cup zu schaffen, doch die Gefahr droht, dass wir rausfliegen.” Die Schwaben aus Stuttgart auf Rang fünf haben ebenso wie der HSV auf Rang vier drei Punkte auf die Werkself und der VfL Wolfsburg sitzt punktgleich hinter Leverkusen.
Der seit Oktober 2005 in Leverkusen tätige Skibbe zeigte Verständnis für die schlechte Stimmung “Es ist das Recht der Fans, ihren Unmut auszudrücken. Da stelle ich mich, ich bin in der Verantwortung“, erklärte der 42-jährige Übungsleiter.
Ungerecht hingegen findet Torwart René Adler die Kritik am Coach. “Immer wird der Trainer verantwortlich gemacht, doch er hat hervorragende Arbeit geleistet. Wir werden als Team und mit dem Trainer da durch kommen.”
Nun legt man die Hoffnung in die letzten beiden Saisonspiele gegen Hansa Rostock und am letzten Spieltag gegen Werder Bremen. Cdpa)