Bayer feiert wichtigen Sieg in Köln

Bayer Leverkusen hat am 7. Spieltag der Fußball-Bundesliga die Festtage des 1. FC Köln beendet und sich gleichzeitig mit dem 1:0 (0:0)-Erfolg an der Tabellenspitze festgesetzt. Dabei beendete im 49. rheinischen Derby Simon Rolfes mit seinem Tor in der 82. Minute die Minikrise der Schützlinge von Coach Jupp Heynckes.

Vor 49.300 Fußball-Fans im nicht ausverkauften Kölner Stadion sah der Kölner Maniche in der 86. Minute wegen einer Tätlichkeit die Rot Karte. Die Geißböcke bleiben damit seit mehr als zwölf Jahren gegen Leverkusen ohne Sieg.

Zwei Tage nach dem Pokal-Aus in Kaiserslautern konnte Heynckes wieder auf die Dienste von Sami Hyypiä, Tranquillo Barnetta und Renato Augusto bauen. Daniel Schwaab verteidigte rechts, Gonzalo Castro rückte auf die linke Abwehrseite. FC-Trainer Soldo bot die gleiche Elf wie beim 3:2 im Cup-Wettbewerb gegen Meister Wolfsburg auf, Doppeltorschütze Manasseh Ishiaku durfte erneut neben Zehn-Millionen-Euro-Rückkehrer Lukas Podolski stürmen. Der von seiner Verletzung genesene Torjäger Milivoje Novakovic nahm zunächst auf der Ersatzbank Platz.

Mit einem Linksschuss eröffnete Podolski in der 4. Minute eine Partie, bei der wenig Konstruktives geboten wurde. Leverkusen hatte Vorteile im Spielaufbau und war durchaus überlegen. Allerdings fehlten die zwingenden Aktionen. Kurz nach Podolskis missglücktem Schussversuch lag das 1:0 in der Luft, als Castro in letzter Sekunde gegen den Portugiesen Maniche klärte. Neun Minuten später hatte der Finne Hyypiä auf der Gegenseite einen Treffer auf dem Fuß, doch auch er wurde noch abgeblockt. Einer der wenigen Höhepunkte der ersten 45 Minuten war ein Geplänkel zwischen Nationaltorhüter René Adler und Maniche, der den Bayer-Keeper unabsichtlich im Unterleib traf. Beide sahen von Schiedsrichter Michael Kempter Gelb. Drei Minuten vor dem Wechsel scheiterte Leverkusens Spielmacher Augusto nach einem schweren Lapsus von Kölns Innenverteidiger Youssef Mohamad mit einem strammen Schrägschuss

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig an den Verhältnissen. Beide Abwehrreihen standen sicher, doch in der Vorwärtsbewegung mangelte es sowohl beim FC als auch bei der Werkself an Esprit. Dennoch ergaben sich Chancen, beispielsweise für die Gastgeber durch Petit (56.). Der portugiesische FC-Kapitän scheiterte einen Tag nach seinem 33. Geburtstag in der 56. Minute mit einem Distanzschuss. Bei einem Petit-Freistoß war Adler auf dem Posten (73.), sechs Minuten davor war Bayer-Torjäger Stefan Kießling im FC-Strafraum einen Schritt zu spät gekommen. In der Schlussphase setzten beide Trainer auf neue Kräfte. Soldo brachte Novakovic, Heynckes setzte auf Theofanis Gekas. Doch das entscheidende Tor gelang dann Bayer-Kapitän Rolfes, dessen Schuss aus kurzer Distanz vom Innenpfosten den Weg in das Netz fand. Das Hochgefühl der Gastgeber nach dem 3:2 im Pokal gegen Wolfsburg wich großer Enttäuschung.