Ballack fordert Generalprobe mit EM-Team

Michael Ballack hat auf der Pressekonferenz zum Ende des Trainingslagers auf Mallorca Übungsleiter Joachim Löw aufgefordert, auf weitere Experimente zu verzichten und im letzten Test gegen Serbien eine Generalprobe mit der EM-Truppe durchzuführen.

Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sagte zwei Tage vor der Partie in der Schalker Arena: “Ich würde mich freuen – und es ist wichtig -, dass das letzte Spiel vor der EM dazu genutzt wird, uns einzuspielen. Test heißt auch deshalb Test, dass die beste Elf spielt. Das Spiel ist eine Standortbestimmung. Jeder will anschließend mit einem guten Gefühl in die zwei freien Tage gehen“, so der 31-jährige Mittelfeldakteur.

Jogi Löw hingegen hatte am Vortag noch andere Vorhaben für den letzten Test am Samstag angedeutet: “Es muss nicht unbedingt die Mannschaft auflaufen, die gegen Polen aufläuft. Wir können uns auch über das Training einspielen.” Am vorletzten Trainigstag, an dem endlich wieder gutes Wetter herrschte, konnte am heutigen Donnerstag erstmals der komplette EM-Kader teilnehmen. Auch Marcell Jansen (muskuläre Probleme) und Bastian Schweinsteiger waren wieder mit an Bord. Der Mittelfeldakteur zog sich im Spiel gegen Weißrussland (2:2) eine Kapselverletzung zu, konnte sogar bis zum von den Medizinern festgelegten Stoppsignal durchhalten.


Nachdem der Kader von 26 auf 23 Mann gekürzt wurde, ist der Kampf um einen Stammplatz voll in Gange. Keiner will und darf nicht mehr locker lassen. “Die Spieler sind müde und jammern ein bisschen, aber das ist ein gutes Zeichen“, erklärte der im Training sehr gut aufgelegte Ballack. Damit die Truppe sich frisch im Spiel “auf Schalke” präsentiert, wurde das Abschlusstraining für Freitagmorgen noch auf Mallorca angesetzt. Somit haben die Spieler nach der Ankunft in Gelsenkirchen deutlich mehr Zeit zur Regeneration.

Ballack erklärte auf seiner 45 minütigen Pressekonferenz im Stadion “Son Moix”, dass der verpasste Champions-League-Sieg für ihn “abgehakt” sei und nun mit noch größerem Elan die EM anpeilt. “Die Ansprüche waren vor ein paar Jahren noch anders, da war noch mehr Skepsis geboten“, so der 31-Jährige. Ein Vorrunden-Aus wie Ballack 2000 und 2004 miterleben musste, hält er für so gut wie ausgeschlossen. Nicht nur die deutsche Gruppe mit Polen, Kroatien und Gastgeber Österreich sei für ihn “machbar”, sondern auch die darauffolgenden K.o.-Runden: “Wir nehmen die Herausforderung an, zum Favoritenkreis zu zählen. Wir waren Dritter bei der WM, warum sollten wir uns nicht zutrauen, ins Finale zu kommen?” (dpa)