Aufatmen in Karlsruhe: Sieg im Pokal als Wende

Der glanzlose Sieg im DFB-Pokal beim Drittligisten Kickers Offenbach soll beim krisengebeutelten Fußball-Bundesligisten Karlsruher SC die Trendwende sein. Doch um auch im Liga-Alltag den Aufschwung zu schaffen bedarf es beim KSC noch eine deutliche Leistungssteigerung.

Es war sicher kein Feuerwerk, das wir abgebrannt haben. Doch das war auch nicht zu erwarten. Was zählt, ist, dass wir eine Runde weiter sind“, meinte, Rolf Dohmen, Manager der Badenser, nach dem mühevollen 2:0 (1:0)-Sieg.

Auch bei Übungsleiter Edmund Becker konnte man nach dem Spielende im Presseraum des OFC die Steine der Erleichterung fast fallen hören. Nach drei Pleiten in Folge in der Bundesliga und knapp eine Woche vor der Mitgliederversammlung des Vereins, bei der es unter anderem um die Zukunft des derzeitigen Vorstandes geht, war der Einzug ins Achtelfinale Balsam für die zuletzt arg geschundenen KSC-Seelen. “Man konnte sehen, dass uns Ruhe und Sicherheit gefehlt haben. Der Sieg tut deshalb gut“, sagte Becker. Defensivmann Christian Eichner sprach sogar von einem “brutal wichtigen Erfolgserlebnis” und machte dabei die Angst der Akteure vor einer Schlappe deutlich.

Dabei lag eine Überraschung im Stadion Bieberer Berg tatsächlich in der Luft. Denn nach guten Start in die Partie verloren die Gäste mehr und mehr den Faden und hatten großes Glück, dass Schlussmann Markus Miller gegen den allein auf ihn zulaufenden Spielgestalter des OFC Benjamin Baier zur Stelle war (32.). “Ich möchte mir nicht ausmalen, was hier los gewesen wäre, wenn die Kickers in Führung gegangen oder später noch einmal zum Anschluss gekommen wären“, sagte Dohmen erleichtert.

Statt mit einer Führung der Hausherren ging es mit einem knappen 1:0-Vorsprung für Karlsruhe zum Pausentee, weil Alexander Iaschwili kurz vor Ende der ersten 45 Minuten traf. Der zweite Treffer durch Massimillian Porcello in der 58. Minute sorgte für die frühe Entscheidung. Aber selbst mit der sicheren Führung im Rücken wurden die Aktionen des Tabellen-15., der nach dem Seitenwechsel auf seinen erneut an den Adduktoren verletzten Team-Kapitän Maik Franz verzichten musste, nicht klarer. “Wenn wir unsere Chancen besser genutzt hätten, wäre eine Überraschung möglich gewesen“, sagte Offenbachs Trainer Hans-Jürgen Boysen deshalb etwas enttäuscht.