Abstiegskampf pur: Quintett ist gefordert

Der Überlebenskampf im Fußball-Oberhaus geht in die heiße Phase. Am morgigen Mittwoch (13. Mai) startet der zweite Teil der englischen Woche, der ganz im Zeichen des Klassenerhalts in Liga 1 steht.

Vor dem Tabellenletzten Karlsruher SC liegen vier unmittelbar betroffene Mannschaften, auch die Eintracht aus Frankfurt (33 Zähler) ist noch nicht sicher gerettet. Dabei kommt es zwischen den punktgleichen Clubs Energie Cottbus und Borussia Mönchengladbach (27) zum direkten Duell, die ebenfalls mit 27 Zählern auf der Habenseite Arminia aus Bielefeld empfängt 1899 Hoffenheim, Frankfurt tritt gegen Werder Bremen an und der VfL Bochum (28) muss zum kriselnden Hamburger SV.

Bei den Fohlen will aber keiner von einem “Endspiel” in Cottbus sprechen. “Ein Endspiel ist für mich, wenn man hinterher keine Chance mehr hat“, meinte Gladbach-Profi Karim Matmour. Denn auch nach dem Spiel der beiden vom Abstieg bedrohten Mannschaften gilt es noch sechs Punkte zu verteilen. “Wir haben immer gesagt, es geht bis zum letzten Spieltag“, sagte Max Eberl, Sportdirektor der Borussen.


Der fünfmalige deutsche Meister hat nach dem 1:0-Erfolg gegen Schalke 04 und dem Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz einen kleinen psychologischen Vorteil, konnte aber sowohl in der Bundesliga als auch in der 2. Liga noch nie in Cottbus gewinnen. Als Dank für die großartige Unterstützung ihrer Fans haben die Borussen-Profis ihren 1.100 mitreisenden Anhängern die Eintrittskarten für die Partie spendiert.

Sollte den Gladbachern der Klassenverbleib direkt oder über die Relegationsspiele gelingen, hätten alle drei Aufsteiger ihr Ziel erreicht. Das gab es in den letzten zehn Jahren in der Bundesliga nur einmal: 2005 sicherten sich Arminia Bielefeld, FSV Mainz 05 und der 1. FC Nürnberg nach dem Aufstieg auch ihre weitere Zugehörigkeit im Oberhaus, ansonsten stieg immer mindestens ein Aufsteiger gleich wieder ab.

Vor einer schweren Aufgabe steht auch der Tabellen-16. Arminia Bielefeld. Die sieben Spiele sieglosen Ostwestfalen benötigen gegen Hoffenheim einen Sieg, um sich von den direkten Abstiegsplätzen abzusetzen. “Meine Mannschaft hat in den vergangenen Wochen schon einige schwierige Situationen gemeistert“, sagte Trainer Michael Frontzeck, der wieder mit Torjäger Artur Wichniarek rechnen kann.


Dem VfL Bochum, der sich zehn Spiele lang von den gefährdeten Plätzen fernhielt, droht bei einer weiteren Pleite der Sturz auf einen Abstiegsrang. Beim Hamburger SV muss die Revierelf auf ihren besten Torjäger Stanislav Sestak verzichten. Der Angreifer steht nach einer Leistenoperation in dieser Spielzeit nicht mehr zur Verfügung. “Wir haben es selbst in der Hand“, sagte VfL-Trainer Marcel Koller.

Die seit drei Spielen sieglose Elf von Eintracht Frankfurt kann trotz der 33 Punkte bei einer Niederlage gegen Werder Bremen noch in den Abstiegssog geraten. Trainer Friedhelm Funkel rechnet zwar damit, dass die Hanseaten wegen des bevorstehenden UEFA-Cup-Endspiels den einen oder anderen Profi schonen, warnt aber davor, die Mannschaft deshalb zu unterschätzen. “Egal, wer bei denen aufläuft: Das ist eine erstklassige Mannschaft. Wir müssen schon aggressiver sein als zuletzt und wollen unbedingt punkten.”