Dem Halleschen FC drohen nach den gewaltätigen Fan-Ausschreitungen ernsthafte Sanktionen. Nach den Vorfällen im Kurt-Wabbel-Stadion wird sich nun der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) damit beschäftigen.
Beim Stand von 4:0 für den Fußball-Bundesligisten Hannover 96 hatte Schiri Lutz Wagner die Partie in der 80. Minute für zehn Minuten unterbrochen, weil es zu Ausschreitungen auf den Zuschauerrängen gekommen war.
Nachdem aus dem Gästefanblock Feuerwerkskörper abgeschossen worden waren, stürmten rund 50 Randalierer aus Halle mit herausgerissenen Sitzschalen an den Zaun des Gästefanblocks. Die Ordnungshüter vor Ort griffen erst nach zehn Minuten ein. Viel aktiver war Nationaltorhüter Robert Enke. Er stürmte in die eigene Fankurve und schrie die Anhänger an.
Zu den Vorfällen sagte Dieter hecking, Trainer der Niedersachsen: “Solche Dinge haben in unseren Stadien nichts zu suchen. Dabei ist es völlig egal, wer angefangen hat oder provoziert wurde. Einige Anhänger beider Vereine gaben kein gutes Bild ab. Solche Chaoten beschmutzen den Ruf des deutschen Fußballs.”
“Wir möchten uns in aller Form für diese unschönen Szenen entschuldigen. Das besonnene Verhalten des Schiedsrichter-Kollektivs und der Spieler beider Clubs trug maßgeblich zur Deeskalation dieser bedrohliche Situation bei … Wir werden die Schuldigen gnadenlos aus unseren Reihen verbannen und schnellstens die höchstmöglichen Stadionverbote aussprechen“, betonte Michael Schädlich, HFC-Präsident.
Der HFC musste bereits im Oktober 2006 ein Heimspiel vor leeren Rängen austragen, nachdem der damals in Diensten des FC Sachsen Leipzig stehende Nigerianer Adebowale Ogungbure rassistisch beleidigt wurde.In der abgelaufenen Spielzeit wurden dem Club aufgrund antisemitischer Rufe aus dem Fanblock gegen die Reserve des FC Carl Zeiss Jena drei Punkte abgezogen.