Nach einem Debakel im Krisenduell beim 1. FC Köln überwintert Aufsteiger 1. FC Nürnberg auf einem Abstiegsplatz. Zudem drohen Trainer Michael Oenning ungemütliche Feiertage.
Pedro Geromels Kopfballtreffer in der 37. Minute und die beiden Treffer von Milivoje Novakovic in der 70. und 77. Minute bescherten dem “Club” mit dem 0:3 (0:1) in Köln am 17. Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga die vierte Niederlage in Folge. Lukas Podolski und Co. verhinderten dagegen mit ihrem zweiten Heimerfolg einen Negativ- Rekord. “Wir wollten einen würdigen Abschluss und das ist uns mit dem 3:0 ganz ordentlich gelungen“, erklärte Nationalstürmer Podolski.
Die Kölner haben nicht nur ihre 408-minütige Torflaute in der Fußball-Bundesliga beendet, sondern mit den Saisontoren Nummer acht, neun und zehn blieb den “Geißböcken” die bislang schlechteste Bundesliga-Bilanz (sieben Tore nach 17 Spielen) erspart. In der 84. Minute sah Nürnbergs Juri Judt wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.
Die Gastgeber kamen im rheinischen Schneetreiben mit den schwierigen Platzverhältnissen besser zurecht als die Franken. Zu den ersten Mini-Chancen kamen Taner Yalcin (7.), Novakovic (9.) und Adil Chihi (17.), doch erst in der 37. Minute war die Torlos-Zeit für die Kölner beendet. Nach einer Chihi-Ecke köpfte Geromel das erste Kölner Heimtor seit fast genau zwei Monaten (17. Oktober). Damals traf Novakovic zum 1:0-Siegtreffer gegen den FSV Mainz 05. Mit dem Tor vermied der Club auch einen Eintrag in die Bundesliga-Geschichtsbücher.
Hätten die Hausherren kein Tor erzielt, wäre eine historische Tiefstmarke unterboten: Nur sieben Treffer nach 17 Bundesliga-Spielen hatte noch nie ein Erstligist. Tasmania 1900 Berlin in der Saison 1965/66 und Eintracht Frankfurt (1988/89) halten den Rekord mit jeweils acht Treffern.
Die Zuschauer hatten vor allem in der erste Halbzeit kein gutes Spiel gesehen. Dafür waren auf beiden Seiten einfach die spielerischen Mittel zu bescheiden. Dem “Club” merkte man vor allem nach zuletzt drei Pleiten in Folge und 0:9 Toren die Verunsicherung an. Obwohl Nürnbergs Trainer Oenning in Isaac Boakye, Pascal Bieler, Judt und Marcel Risse gleich vier Neue in der Startelf brachte, änderte sich am ideen- und planlosen Auftritt so gut wie nichts.
Trainer Zvonimir Soldo kann sich dagegen in Köln etwas beruhigter in die Winterpause verabschieden. Erfreulich aus Kölner Sicht war zudem, dass beim dritten Tor endlich das Traum-Duo Novakovic/Podolski harmonierten. Podolskis Hereingabe musste Novakovic nur noch einschieben.