1. Liga: Zehn Hamburger gewinnen 2:1 gegen Werder

Der Hamburger SV hat sich mit einem Derbysieg gegen den Nord-Rivalen SV Werder Bremen zum ersten Verfolger des Bundesliga-Spitzentrios heraus kristallisiert.

Die Hamburger siegten vor eigenem Publikum mit 2:1 (2:0) und dass obwohl sie nach der Roten Karte für Jerome Boateng eine Stunde mit nur 10 Mann auskommen mussten. Joris Mathijsen mit seinem ersten Saisontor in der 9. Minute und der wiedermal stark spielende Marcell Jansen in der 36. Minute sorgten für die Treffer zum 29. Sieg im insgesamt 91. Nordderby. Mit dem Sieg festigte die Mannschaft von Coach Bruno Labbadia hinter “Herbstmeister” Bayer 04 Leverkusen, FC Schalke 04 und dem FC Bayern München den 4. Platz der Fußball-Bundesliga.

Für Bremen markierte Naldo (90.+2) den Anschlusstreffer. Nach 23 ungeschlagenen Partien kassierte Bremen die zweite Pleite nacheinander und rutschte damit auf Platz sechs ab und hat nun schon wieder sieben Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter.

Werder fand vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena nie zu seinem so gefürchteten Kombinationsspiel und konnte auch die zahlenmäßige Überlegenheit ab der 32. Minute nie nutzen. In der nicklig geführten Partie sah Boateng wegen einer äußerst zweifelhaften Notbremse den roten Karton. Dabei bot Mezut Özil eine enttäuschende Vorstellung und wurde in der 65. Minute ausgewechselt.

Die Hausherren fanden bei leichtem Schneefall und desolaten Platzverhältnissen besser in die Partie. So waren sie kombinationssicherer und zweikampfstärker und bestimmten so das Geschehen. Die Bremer wurden angetrieben vom überragenden Eljero Elia und Jansen, der sich wieder in Nationalmannschaftsform zeigte, mächtig unter Druck gesetzt. Doch anfangs schnappte die Abseitsfalle der enorm hoch stehenden Bremer-Defensive das ein ums andere Mal zu. In der Gäste Abwehr ersetzte Sebastian Prödl und Petri Pasanen die verletzten Clemens Fritz und Sebastian Boenisch.

Doch die Defensive der Gäste schlief beim Eckball von Dennis Aogo in der 9. Minute kollektiv. Jansen verlängerte den Ball und Mathijsen konnte per Kopf zum 1:0 vollenden. Die Bremer kamen erst in der 27. Minute durch Naldo, der in der laufenden Saison schon neun Pflichtspieltreffer erzielte, zu ihrer ersten Chance. Per Rückzieher traf der Brasilianer nur die Latte.

Im direktem Gegenzug hätte Elia schon für die Vorentscheidung in der munteren Partie der beiden Nord-Clubs sorgen können, doch stattdessen kassierte Nationalspieler Boateng die Rote Karte: Boateng war letzter Mann und brachte Nationalmannschaftskollege Marko Marin zu Fall. Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) wertete dies als Notbremse. Die wütenden Proteste der Hamburger Anhänger verstummten allerdings nur vier Minuten später, als Elia die Bremer Abwehr düpierte, Jansen mit glänzend freispielte und so das zweite Tor vorbereitete.

Keeper Wiese war weit aus seinem Kasten geeilt und wurde von dem Lupfer von Jansen kalt erwischt. Allerdings machte Wiese seinen Fehler wieder gut, als er einen Mathijsen-Kopfball mit einem guten Reflex von der Linie kratzte. Die linke Seite der Bremer blieb der Schwachpunkt. Trainer Thomas Schaaf hatte nach 57 Minuten genug und brachte Stürmer Markus Rosenberg für Prödl. Gegen die einzige Hambuger-Spitze Petric, der nach der Pause eine starke Viertelstunde hatte und gleich zweimal (52./57.) am starken Wiese scheiterte, verteidigten die Gäste mit einer Dreierkette. In dem umkämpften Spiel vergaben noch Hunt (64./84.) und Marin (79./85.) beste Chancen zum Anschlusstreffer, während Jansen (69.) auf Hamburger-Seite das 3:0 verpasste.