3. Spiel, 3. Sieg unter Heynckes – Bayern 3:0 gegen Bayer

Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München arbeitet mit “Fünf-Spiele-Trainer” Jupp Heynckes weiter am Happy End der verkorksten Saison 2008/09. Im Titel-Endspurt bleiben die Bayern nach dem 3:0 (0:0)-Sieg gegen Bayer Leverkusen den Spitzenreiter VfL Wolfsburg auf den Fersen.

Vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena erzielten die Tore für den Gastgeber Luca Toni in der 47. Minute, Franck Ribéry (58.) und der überragende Nationalstürmer Lukas Podolski (71.). Bei dem Sieg zeigten die Bayern vor allem in der zweiten Halbzeit eine meisterliche Vorstellung. Für die Gäste aus Leverkusen, die seit nun schon 20 Jahren auf einen Dreier in München warten, dreht es sich in der auslaufenden Saison nur noch um das Pokalfinale gegen den SV Werder Bremen am 30. Mai in Berlin.

Das Wirrwarr um den Wechsel des Bremens Spielmacher Diego dürfte wohl wohl nicht der Grund gewesen sein, dass die Hausherren gar nicht in die Partie fanden und von den eigenen Fans mit einem Pfeifkonzert zur Pause geschickt wurden. Eher war es die unsortierte Defensive, die nach dem kurzfristigen Ausfall von Hamit Altintop von Trainer Heynckes umgestellt wurde. Der türkische Nationalspieler verletzte sich beim Aufwärmen an der Leiste. Für ihn rückte Daniel van Buyten in die Innenverteidigung, dafür rückte Lucio auf die rechte Abwehrseite.

Während Ribéry, der nach seinem Kurzeinsatz am vergangenen Samstag beim 3:1 in Cottbus von Anfang an dabei war, erst spät seinen Turbo einschaltete, begann Bayer sehr forsch und ohne Respekt. Doch Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer spielte nicht mit. Nach einer Attacke von van Buyten gegen Renato Augusto (5.) hätte er Elfmeter geben können, beim Foul von Martin Demichelis (16.) gegen den Brasilianer aber Strafstoß geben müssen.

Vom disziplinierten und flüssigen Kombinationsspiel der Leverkusener, die aber nichts aus ihrer Überlegenheit machten, waren die Bayern zunächst meilenweit entfernt. In der Abwehr unsicher und nervös, im Spiel nach vorne überhastet und ungenau – ein taktisches Konzept war nicht erkennbar. Im Angriff traten Toni und Podolski kaum in Erscheinung. Bayer-Torwart René Adler wurde allein bei einem Schuss von Podolski (28.) gefordert. Bei Ribérys schnellen Solo- Vorstößen war sein Tor nicht in Gefahr.

Die Mannschaft war in den ersten 30 zu passiv“, kritisierte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die enttäuschende Leistung der Heynckes-Elf, die nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff die erschreckend schwache erste Halbzeit vergessen ließ. Nach einem Lehrbuch-Angriff über Ribéry und Podolski stolperte Toni den Ball zum wichtigen 1:0 über die Torlinie.

Mit Glanzparaden gegen Podolski und Lucio (57.) verhinderte Nationaltorwart Adler das 2:0, aber beim achten Saisontor von Ribéry nach erneuter Vorarbeit des groß aufspielenden Podolski war er machtlos. Gegen die nun total überforderten Leverkusener krönte der Köln-Rückkehrer mit dem 3:0 seine bisher beste Leistung im Bayerntrikot. Trotz weiterer Großchancen gelang den Bayern, bei denen der spät eingewechselte Miroslav Klose beim Comeback nach zwei Monaten Verletzungpause fast getroffen hätte, der Sprung an die Tabellenspitze aber nicht.