Hertha darf nach 2:1 in Köln weiter vom Titel träumen

Hertha BSC Berlin darf weiter von der ersten Meisterschaft nach 78 Jahren träumen. Die Hauptstädter gewannen zum Auftakt des 32. Spieltags 2:1 (1:0) beim 1. FC Köln und bleiben dem Führungs-Duo VfL Wolfsburg und Bayern München dicht auf den Fersen.

Trotz einer nur phasenweise guten Leistung konnte die Mannschaft von Coach Lucien Favre die Serie auf fünf Partien ohne Niederlage ausbauen und sind zumindest auf Champions-League-Kurs. Die Treffer für die Gäste erzielten Cicero in der 42. Minute nach feiner Vorarbeit von Marko Pantelic und Patrick Ebert (53.) durch einen abgefälschten Schuss aus 30 Metern. Der Anschlusstreffer Adil Chihis unmittelbar vor dem Schlusspfiff kam zu spät.

Die Hertha hat vor den letzten beiden Spielen der Saison in Gelsenkirchen gegen den FC Schalke 04 und daheim gegen den Karlsruher SC weiterhin nur einen Punkt Rückstand auf Wolfsburg und München (je 63 Punkte). Für den FC, der mit nunmehr acht Heimniederlage zweitschwächstes Heimteam der Liga ist, ging es in der Partie um nichts mehr. Dennoch zeigten sich die Platzherren vor 48.000 Fußball-Fans engagiert und machten es den Gästen so schwer wie möglich, konnten aber die sechste Schlappe im siebten Spiel nicht verhindern.


Während Herthas Trainer Lucien Favre seinen Top-Torjäger Andrej Woronin zunächst überraschend auf der Bank ließ und im Mittelfeld auf Gojko Kacar nach verbüßter Gelbsperre zurückgreifen konnte, musste sein FC-Kollege Christoph Daum seine Formation kräftig durcheinander wirbeln. So fehlte der verletzte Stammkeeper Faryd Mondragon und wurde durch Bundesliga-Debütant Thomas Kessler ersetzt. Zudem fehlten drei Spieler wegen Sperren.

Die Umstellungen verunsicherten die Gastgeber nicht. Lange Zeit boten sie den Berlinern Paroli. Diese traten nur selten wie ein Titelkandidat auf. Zwar erspielten sie sich gleich in der ersten halben Stunde ein optisches Übergewicht und hatten bei einem Kopfball von Gojko Kacar (10.) die erste Chance in der Partie. Doch ansonsten brachten sie die zweikampfstarken Kölner nur selten in Verlegenheit.

Der FC wurde nach rund 30 Minuten mutiger und spielte selbst nach vorn. Manasseh Ishiaku (32.) hatte die beste Möglichkeit mit einem Kopfball zur Führung. Völlig überraschend fiel dann der Treffer für die Berliner: Pantelic setzte sich auf der linken Seite durch und passte auf Cicero (42.), der aus kurzer Entfernung keine Mühe mehr hatte, seinen siebten Saisontreffer markierte.

Nach dem Wechsel zeigte sich der 1. FC Köln wenig beeindruckt. Ein abgefälschter Schuss von Wilfried Sanou (51.) sorgte für Aufregung vor dem Hertha-Tor. Dochn schon zwei Minuten später machte Ebert alles klar für das Team aus der Hauptstadt. Aus rund 30 Metern zog er ab, sein Schuss wurde von Geromel unhaltbar für Kessler im Kölner Tor abgefälscht.


Danach taten die Berliner nicht mehr als nötig, die glücklosen Kölner spielten sich noch etliche Chancen heraus. Trainer Favre erlaubte es sich, Woronin (70.) für den starken Pantelic zu bringen und Nationalspieler Arne Friedrich (78.) fünf Wochen nach seiner Knieoperation zum Comeback zu verhelfen. Wirbel gab es nur noch um ein vermeintliches Handspiel von Hertha-Kapitän Josip Simunic im Strafraum. Doch Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) verweigerte den protestierenden Kölnern den Elfmeter (66.). Chihis erstes Bundesliga-Tor war am Ende der Lohn für die FC-Bemühungen.