30 Jahre nach dem Finaleinzug des Europapokals 1979 steht der Traditionsverein Fortuna Düsseldorf vor der Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga.
Nach zehn langen Jahren in der Dritt- und Viertklassigkeit kann die Fortuna am kommenden Wochenende den Aufstieg unter Dach und Fach bringen. Vor dem 38. und gleichzeitig letzten Spieltag der 3. Fußball-Liga sitzt die Mannschaft von Coach Trainer Norbert Meier auf den zweiten, direkten Aufstiegsplatz und hat dabei einen Zähler Vorsprung den SC Paderborn 07. Mit einem Dreier gegen den noch nicht geretteten SV Werder Bremen II würde man den sicheren Aufstieg schaffen.
Dabei ist die Euphorie in der Landeshauptstadt groß. “Die Leute stehen hier bis auf die Straße. Wir haben jetzt schon 35 000 Tickets weg. Ich rechne mit einem ausverkauften Haus, also mit 50 000 Zuschauern“, so Geschäftsführer Paul Jäger am Montag. Der seit 20 Jahren bei der Fortuna tätige Jäger erlebt derzeit einen nie mitgemachten Aufstiegsboom. Sowohl die A- und B-Junioren des Clubs schafften jeweils den Sprung in die Bundesliga, am Wochenende machte auch Fortuna II den Aufstieg in die Regionalliga perfekt. Fehlt nur noch der Wurf.
“Ich bin sehr zuversichtlich, obwohl es schwer wird. Für Bremen geht es noch gegen den Abstieg. Unsere Jungs haben zuletzt gezeigt, um was es geht. Die werden nicht leichtfertig damit umgehen“, sagte Jäger, der seit 1989 bislang vier Auf- und vier Abstiege mit dem Club erlebte. Bis 1997 spielte die Fortuna noch in der Bundesliga, 1999 stieg der Verein dann nach dem letzten Gastspiel in der 2. Liga in die Drittklassigkeit ab. Vor allem die letzten zehn Jahre, so Jäger, seien nicht immer angenehm gewesen.
Davor haben die Düsseldorfer, die in der Ewigen Tabelle der Bundesliga immer noch unter den besten 18 Teams rangieren, vor allem in den 1970er und 1980er Jahren wesentlich bessere Zeiten erlebt. 1979 und 1980 wurde das Team DFB-Pokalsieger, unterlag 1979 im Europapokalfinale der Pokalsieger dem FC Barcelona unglücklich mit 3:4. In der Bundesliga wurde die Mannschaft zweimal Dritter (1973 und 1974) und erreichte zudem noch einige Male den UEFA-Cup.
Mit der geplanten Rückkehr in die Zweitklassigkeit müssen die Düsseldorfer allerdings zunächst kleine Brötchen backen. “Wir sind finanziell nicht auf Rosen gebettet, aber wir haben keine Liquiditätsprobleme. Wir sind gut aufgestellt“, sagte Jäger. Zudem gibt es in diesen Tagen Gespräche mit dem deutsch-israelischen Unternehmer Daniel Jammer über ein mögliches finanzielles Engagement.
Bei aller Euphorie warnt Trainer Norbert Meier, der in der Bundesliga schon bei Borussia Mönchengladbach und dem MSV Duisburg gearbeitet hat, vor verfrühten Aufstiegsfeiern. “Es war ein wichtiger Schritt, aber wir haben noch nichts erreicht“, sagte der Coach nach dem 2:1-Sieg beim VfR Aalen. Im Saisonfinale kann der Club im unglücklichsten Fall am Ende mit leeren Händen dastehen.