2. Liga auf Sparkurs – nur 22 Akteure kosteten Geld

Trotz ständig ansteigender Zuschauerzahlen und Etats hält sich die 2. Fußball-Bundesliga mit Einkäufen neuer Spieler zurück und fährt einen eisernen Sparkurs.

Einige Wochen vor dem Ende der Transferperiode am 31. August haben sich die Clubs im Fußball-Unterhaus weitgehend mit Akteuren verstärkt, die es zum Nulltarif gab. Nur 22 der insgesamt 161 Neuverpflichtungen haben mit einer Ablösesumme zu Buche geschlagen. Insgesamt investierten die 18 Vereine nur 6,15 Millionen Euro in neue Kräfte. Dies sind rund zwei Millionen Euro weniger als noch im letzten Jahr. Durch Spielerverkäufe erzielten die Clubs 13 Millionen Euro. Dies ist ein Rückgang um etwa sieben Millionen Euro, obwohl es in diesem Sommer mit 189 Spielern mehr Abgänge zu vermelden gab, als noch im Sommer des vergangenen Jahres (154).

Zwar hat sich das Personalkarussel vor der neuen Spielzeit mächtig gedreht, doch wie schon in den vergangenen Jahren blieben n der 2. Liga teure Neuverpflichtungen eher die Ausnahme. Im Vergleich zum FC Bayern München (50,7 Mio.) oder dem Hamburger SV (19,5 Mio.) sahen die Investitionen in neue Akteure bei den Bundesliga-Absteigern Karlsruher SC (1,6 Millionen Euro), Energie Cottbus und Arminia Bielefeld (jeweils 600 000) eher bescheiden aus. Im Fußball-Oberhaus gaben die 18 Vereine insgesamt 150 Millionen Euro für neue Spieler aus.

Den teuersten Neuzugang hat der Karlsruher SC zu vermelden, der für Dino Drpic (Dinamo Zagreb) 900 000 Euro und für Anton Fink (SpVgg Unterhaching) 700 000 Euro ausgab. Drpic spielte schon seit Januar als Leihgabe für die Badener, die nun die Kaufoption zogen. Dem TSV 1860 München war der Rumäne Florin Lovin 600.000 Euro wert. Der Senegalesen Babacar Gueye wechselte vom französischen Zweitligisten FC Metz für 500.000 Euro zu Alemannia Aachen. Die prominenteste Neuverpflichtung war dann allerdings kostenlos: Der ehemalige ungarische Nationaltorwart Gabor Kiraly, der 198 Bundesligaspiele für Hertha BSC bestritt, kam ablösefrei vom FC Burnley zu den Münchner “Löwen”.

Wie andere Clubs nutzten die Münchner den Transfermarkt, um ihre Finanzen aufzubessern. Nach Timo Gebhart, der bereits im Winter für drei Millionen Euro zum VfB Stuttgart wechselte, gaben die Sechziger mit Fabian Johnson (VfL Wolfsburg/1,1 Mio.) und Sven Bender (Borussia Dortmund) weitere Nachwuchsspieler ab. “Aber billige Talente wird es nicht mehr geben. Johnson war der letzte“, kündigte 1860- Sportdirektor Miroslav Stevic eine Änderung der Personalpolitik an.

Die größten Erlös aus Spielerverkäufen erzielte der KSC mit 4,55 Millionen Euro, davon allein drei Millionen für den zum VfB Stuttgart gewechselten Stefano Celozzi. Dahinter folgen Alemannia Aachen (2,6 Mio.), das allein 2,5 Millionen Euro für Lewis Holtby (Schalke 04) kassierte, Bielefeld (1,7 Mio.), 1860 München (1,3 Mio.) und Cottbus (1,0 Mio.). (dpa)