2. Fußball-Bundesliga eine Nummer kleiner – Augsburg Favorit

Die 2. Liga ist geht in dieser Saison mit einer Attraktion weniger an den Start. Doch auch ohne die Stars und Kassenmagnete können sich die Fußball-Anhänger auf eine interessante und spannende Spielzeit freuen.

Einen ganz heißen Kampf um den Aufstieg kündigte der Coach von Bundesliga-Absteiger Energie Cottbuss, Claus-Dieter Wollitz. an: “Nicht acht oder neun, sondern elf Mannschaften spielen ganz oben mit.” Zum insgesamt 36. Mal startet das Fußball-Unterhaus am kommenden Wochenende mit dem überraschenden Aufstiegs-Topfavoriten FC Augsburg in die neue Saison. Besonders im Blickpunkt stehen am 7. August beim Auftakt der Karlsruher SC, der Alemannia Aachen im Wildpark empfängt, und natürlich das Comeback von Aufsteiger Union Berlin.

Das Unterhaus hat sich in den vergangenen Spielzeiten im Schatten der Bundesliga mächtig herausgeputzt und ein starkes Profil angelegt, doch in dieser Saison ist alle eine Nummer kleiner. So sucht man Akteure mit klangvollen Namen vergebens. Allenfalls auf den Trainerbänken ist Prominenz anzutreffen. In Cottbus will “Pele” Wollitz mit “ehrlichem Fußball und einer neuen Identität” den direkten Wiederaufstieg schaffen. Beim TSV 1860 München soll Ewald Lienen zum 150. Vereinsjubiläum im kommenden Jahr die “Löwen” wieder erstklassig machen. Benno Möhlmann bemüht sich in Fürth zum x-ten Mal um den großen Wurf, in Duisburg wird von Peter Neururer der Aufstieg erwartet.

Vermissen wird die Liga den 1. FC Nürnberg, der in der vergangenen Saison beim Derby gegen die Münchner “Löwen” mit 57.200 Zuschauern in der Allianz Arena für einen Besucherrekord sorgte, und den FSV Mainz 05. Aber mit den Aufsteigern Fortuna Düsseldorf und Union Berlin bleiben Kult und Tradition erhalten. Neu sind der zerstückelte Spieltag mit dem Samstag als zusätzlichen Termin, die Anfangszeiten (Samstag 13.00 Uhr/Sonntag 13.30 Uhr), die Stadien in Augsburg und Aachen sowie das Schiedsrichter-Gespann von vier statt bisher drei Offiziellen.

Der zum zweiten Mal ausgespielte Meisterpokal scheint für den FC Augsburg reserviert zu sein. In einer dpa-Umfrage sprach sich die Mehrzahl der 18 Trainer für den FCA als Aufstiegskandidaten aus. Jürgen Luginger von Rot-Weiß Oberhausen und Andreas Zachhuber (Hansa Rostock) legten sich sogar fest: “Augsburg wird Meister.” Die 45 Millionen Euro teure neue Arena, namhafte Verstärkungen und Coach Jos Luhukay spielten beim Trainer-Votum für die Schwaben eine maßgebliche Rolle. Zum weiteren Kreis der Aufstiegsanwärter gehören die Bundesliga-Absteiger Cottbus, KSC und Arminia Bielefeld sowie der 1. FC Kaiserslautern und 1860 München.

Die drei Ex-Bundesligisten lassen sich den sofortigen Wiederaufstieg knapp 30 Millionen Euro kosten. Die meisten der 18 Clubs haben ihre Etats für die Profi-Abteilung gegenüber dem Vorjahr zum Teil drastisch gekürzt. Ein Grund mag der leichte Zuschauerrückgang sein. Mit 4,7 Millionen Besuchern wurde in der vergangenen Saison erstmals nach zwei “fetten” Spielzeiten die Fünf- Millionen-Marke verpasst. Ein weiterer Grund sind die weiter reduzierten Investitionen in neues Personal. Stand Ende Juli hatten die 18 Vereine nur 6,15 Millionen Euro für Neuverpflichtungen ausgegeben. (dpa)