2. Bundesliga Vorschau 12. Spieltag

Am 12. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga wollen besonders zwei tief in der Krise steckende Clubs wieder zurück ins Fahrwasser finden. Dabei werden unterschiedliche Maßnahmen eingesetzt: Neuer Trainer in Duisburg, neue Spieler in München.

So setzte der MSV Duisburg die in Zeiten von sportlichen Talfahrten angewandte übliche Lösung ein und wechselte seinen Trainer aus. Der TSV 1860 München dagegen tauschte Spieler aus und holte vor dem Krisengipfel beim Bundesliga-Absteiger Energie Cottbus insgesamt fünf Amateur-Kicker in den Kader der Profis. Der Tabelleführer Arminia Bielefeld wird womöglich seinen 22 Jahre anhaltenden Zweitliga-Rekord knacken, Aufsteiger Fortuna Düsseldorf sperrte vor dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli sämtliche Interessenten vom Training aus.

Die Zebras aus Duisburg haben zwar in dem entlassenen Trainer Peter Neururer ihr Megafon verloren, doch auch ohne ihn sind sie noch für große Töne gut: Dafür sorgt von nun an der neue Übungsleiter Milan Sasic. “Ich will aufsteigen, das will jeder hier“, meinte der Kroate vor der Partie beim Schlusslicht Rot-Weiss Ahlen. Mit nur sechs Zählern Rückstand auf einen Aufstiegsplatz durchaus überschaubar, nun soll er insbesondere Konstanz hineinbringen. Den Club-Anhängern versprach er immerhin schon mal, dass sie “künftig zufrieden nach Hause gehen“, werden. Sein Ex-Club 1. FC Kaiserlautern will gegen Rot-Weiß Oberhausen seinen zweiten Tabellenplatz verteidigen.

Bei den Münchner “Löwen” wären sie froh, sich über solche Tabellenpositionen Gedanken machen zu können. Doch die Not beim TSV ist allumfassend: die finanzielle Situation ist schon länger lange, die sportliche seit kurzem. Obwohl die 60er auf den 15. Tabellenplatz sitzen muss sich Chefcoach Ewald Lienen zunächst keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen. So ließ Sportdirektor Miroslav Stevic in der Münchner “Abendzeitung” verlauten, bevor der Trainer gehen muss, “fliegen Spieler.”

Nun sollen fünf Amateure den Konkurrenzkampf beim den Profis wieder neu anheizen. Auch bei dem Gegner in der Lausitz schrillen die Alarmglocken. Der eine magere Zäher aus den vergangenen drei Pflichtspielen hatten Trainer Claus-Dieter Wollitz “enttäuscht.” “Es muss nun bei den Spielern im Kopf Klick machen.”

Die Ostwestfalen aus Bielefeld sind gegen den FSV Frankfurt auf den neunten Sieg in Serie aus. Die Arminia könnte nach der Länderspielpause sogar den seit 1887 bestehenden Rekord des Karlsruher SC von zehn Siegen knacken. Vor dem Spiel bei den Kiezkickern in Hamburg setzte der überraschende Tabellenfünfte ein Geheimtraining an. Der FC St. Pauli muss auf die Dienste Offensivkraft Deniz Naki verzichten. Kaki wurde nach seinem “Killer-Jubel” vom Montag in Richtung Rostocker Fans für drei Spiele gesperrt. Auch bei Hansa Rostock knistert es vor dem Auswärtsauftritt bei der Alemannia aus Aachen: Platz 14 könne nicht der Anspruch sein, betonte Trainer Andreas Zachhuber.