Schalke 04 hat sich am Freitagabend mit einer wahren Abwehrschlacht zu einem glücklichen Punkt bei 1899 Hoffenheim gemauert.
Das Team von Coach Felix Magath lieferte vor 30.150 Zuschauern beim torlosen Remies eine äußerst dürftige Leistung ab und entging nur knapp und dank der Abschlussschwäche der Hausherren der ersten Saisonpleite. Zumindest für 24 Stunden übernimmt Schalke mit nunmehr sieben Punkten die Tabellenführung. Während Hoffenheim, die weiter auf ihren ersten Sieg warten, mit lediglich zwei Punkten in der unteren Tabellenhälfte zu finden ist.
Die Hausherren überzeugten sowohl spielerisch als auch läuferisch, konnten jedoch die klarster Möglichkeiten nicht in Tore ummünzen. Der in der Vor-Saison hochgelobte Hoffenheimer Sturm übertraf sich diesmal im Auslassen bester Chancen. Nach den zwei überzeugenden Auftaktsiegen enttäuschte die Gäste in dem kampfbetonten Spiel, in dem es insgesamt 8 gelbe Karten gab, auf der ganzen Linie.
Vor der Partie teilten die Gastgeber offiziell mit, dass der Kontrakt mit Prince Tagoe wieder in Kraft getreten ist. Der Stürmer, der gegen die erfolgte fristlose Kündigung wegen eines angeblichen Herzfehlers mit einer Klage gedroht hatte, soll nun eine weitere also dritte ärztliche Meinung einholen. “Ich hoffe, das geschieht zeitnah. Es ist eine komplizierte Situation, um die man sich nicht bewirbt. Es geht darum, dass ihm die Ärzte die Leistungssporttauglichkeit attestieren“, sagte Jan Schindelmeiser, Hoffenheims Manager, gegenüber dem Pay-TV-Sender “Sky”. Derzeit liegen bei dem “Fall” Tagoe zwei gegensätzliche Diagnosen vor.
Scheinbar unbeeindruckt vom Wirbel um Tagoe übernahmen die Hausherren von Beginn an die Initiative. Vor allem Sejad Salihovic und Carlos Eduardo kurbelten das Offensivspiel an. Trotz klarer Feldvorteile konnte sich die TSG aber kaum Möglichkeiten erarbeiten. Lediglich Salihovic, der sich nach 15 Minuten frei vor Schalke-Keeper Manuel Neuer für einen Querpass statt einen Torschuss entschied, und Vedad Ibisevic mit einem Schuss über und einem Kopfball knapp neben das Tor sorgten im ersten Abschnitt für Gefahr.
Von den Gästen, bei denen der Grieche Vasilios Pliatsikas auf der zentralen Mittelfeldposition überraschend den Vorzug vor Ivan Rakitic und Levan Kenia erhielt, war offensiv 45 Minuten lang gar nichts zu sehen. Die stereotyp in die Spitze geschlagenen hohen Bälle wurden immer wieder eine sichere Beute der Hoffenheimer Abwehr, so dass Schlussmann Timo Hildebrand erst nach knapp einer Stunde bei einem Freistoß von Rafinha das erste Mal gefordert wurde.
Magath sprach bereits zur Pause von einer enttäuschenden Leistung seiner Mannschaft und reagierte. Er brachte den jungen Georgier Kenia, sein Kollege Ralf Rangnick verstärkte mit Demba Ba für Isaac Vorsah ebenfalls die Offensive. Und Hoffenheim blieb am Drücker. Ibisevic (51.) scheiterte aus 15 Metern an Neuer, Salihovic (54.) zielte zu hoch. Bei der bis dahin größten Chance des Spiels verzog Marvin Compper in der 61. Minute frei stehend per Kopf. Von den Gästen war im Angriff nichts zu sehen, so dass Hoffenheims Torhüter Timo Hildebrand einen geruhsamen Abend verlebte. (dpa)