Woronin beschert Hertha 3:1 in Cottbus

Dank des wieder einmal überragenden Andrej Woronin hat Hertha BSC Berlin den Fluch von der Lausitz beendet und die Tabellenführung festigen können.

Der Ukrainer steuerte beim 3:1 (2:1)-Sieg bei Energie Cottbus alle Treffer bei (34./45./88.). Der Hauptstadt-Club, für den Woronin immer wertvoller wird, konnte die Liga-Führung mit nun 46 Punkten ausbauen. Für das Team von Trainer Lucien Favre war es der erste Dreier im Berlin-Brandenburg-Derby seit knapp sechs Jahren. Die Gastgeber versuchten alles, vergaben nach dem Führungstreffer in der 21. Minute durch Cagdas Atan aber zahlreiche gute Einschussmöglichkeiten und verharren in der Tabelle mit weiter 20 Zählern auf dem Relegationsplatz 16.

Nach einer 20 Minuten andauernden Abstastphase vor der Saison-Rekordkulisse von 22.500 Zuschauern eröffnete der Führungstreffer durch Cagdas den heißen Derby-Part. Nach einen leichten Schubser von Josip Simunic an Dimitar Rangelow gab es Freistoß für die Lausitzer – Cagdas hämmerte das Spielgerät aus 22 Metern durch die Beine des unglücklich aussehenden Jaroslav Drobny ins Netz. Die Hauptstädter antworteten durch einen Fernschuss von Patrick Ebert (23.), den Energie-Schlussmann Gerhard Tremmel nur mit Mühe um den Pfosten drehte.


Nach einer halben Stunde verpasste Emil Jula die große Chance, der Partie eine andere Richtung zu geben. Von Stanislav Angelow mustergültig freigespielt brachte der lange Rumäne das Kunststück fertig, den Ball aus acht Metern am leeren Tor vorbei zu schießen. Statt 2:0 glich Hertha fast im Gegenzug aus: Ebert schlug eine Flanke nach innen, wo Woronin einköpfte. Nachdem Schiedsrichter Helmut Fleischer die Partie wegen Rauchbomben-Würfen im Hertha-Fanblock kurz unterbrechen musste, war erneut Energie nah an einem Treffer. Doch Ivan Radeljic bugsierte den Ball an die Latte des Berliner Tores. Bojan Prasnikar raufte sich in seinem 50. Spiel als Energie-Chefcoach nicht nur in dieser Szene die Haare.

Die mit viel Ruhe und taktischer Abgeklärtheit agierenden Gäste, bei denen der wiedergenesene Torjäger Marko Pantelic zunächst nur auf der Bank saß, zeigten wie schon in vielen Saisonspielen zuvor, warum sie in der Liga in dieser Spielzeit ganz oben mitmischen. Nicht berauschend, aber effektiv: Raffael passte den Ball quer durch den 16-Meter-Raum, die Liverpooler Leihgabe Woronin brauchte aus Nahdistanz nur noch einzudrücken.

Energie gelangen zwar wie schon beim 2:1-Heimsieg gegen Bremen einige sehenswerte Offensiv-Aktionen, die Genauigkeit aber fehlte. Woronin hielt die Partie allerdings noch offen, als er allein vor Tremmel den Ball am langen Pfosten vorbei schob (51.). Auch Maximilian Nicu (70.) und Ebert (75.) vergaben noch beste Konterchancen. Doch der dritte Treffer von Torjäger Woronin beendete alle Zweifel an Herthas fünftem Auswärtssieg. (dpa)