Wolfsburg unterliegt Köln – Veh muss um Job bangen

Der amtierende deutsche Meister VfL Wolfsburg steckt in einer tiefen Krise. Durch die 2:3 (1:1)-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln warten die Niedersachsen seit nunmehr neun Pflichtspiele auf einen Sieg, zudem muss Chefcoach Armin Veh um seinen Job bangen.

Die Kölner verschafften sich durch den Dreier am Sonntag etwas Luft im Kampf um den Ligaverbleib. Für die Geißböcke waren Kevin Pezzoni (7.), Sebastian Freis (57.) und Adil Chihi (74.) bei eisigen Temperaturen erfolgreich. Für die Hausherren sorgten Christian Genter (22.) und Ricardo Costa (59.) zweimal für den Ausgleich. Die 27.471 Fußball-Fans in der eiskalten VW-Arena sahen ein unterhaltsames Spiel und eine erneut ganz schwache VfL-Abwehr. Die Wölfe stellen mit insgesamt 38 Gegentoren die zweitschwächste Abwehr der Liga.

Bereits nach sieben Spielminuten setzte es den den achten Gegentreffer in dieser Saison nach einem Eckball. So konnte Pezzoni die Hereingabe von Chihis völlig ungehindert per Kopf im Wolfsburger Gehäuse unterbringen. Die mangelhafte Zuordnung bei Standards, von Veh immer wieder moniert, war einmal mehr der Knackpunkt.

Die Gäste präsentierten sich auch ohne ihren Stamm-Angriff – Lukas Podolski (Rücken) und Milivoje Novakovic (Grippe) fehlten – in glänzender Verfassung und überraschend offensiv. Allerdings offerbarten die Rheinländer auch in ihrem Defensivverbund Schwächen. Der ungewohnt schwache Pedro Geromel segelte im Fünf-Meter-Raum über den Ball, Gentner gelang praktisch aus dem Nichts der Ausgleich. Das Spiel blieb unterhaltsam, die Fehlerquote auf beiden Seiten hoch. Immerhin traten die Hausherren nach dem Ausgleich besser auf. Grafit verpasste nach feiner Vorarbeit von Edin Dzeko knapp die Führung. Auf der gegenüberliegenden Seite scheiterte Kölns Chihi Sekunden vor der Pause aus drei Metern an Wolfsburgs Ersatzkeeper Andrè Lenz.

Nach dem Seitenwechsel folgte die beste Phase der Wölfe mit flüssigeren Kombinationen und deutlich mehr Präsenz im Angriff. In der Abwehr herrschte aber weiter allgemeine Verunsicherung. In der 57. Minute erzielte Freis nach feinem Konter die erneute Führung der Gäste.

Veh schüttelte den Kopf, seine Schützlinge bewiesen Moral. Ausgerechnet Innenverteidiger Ricardo Costa, für Alexander Madlung in der Anfangself, markierte den erneuten Ausgleich (59.). Doch der überragende Chihi besiegelte bei einem erneuten Tempogegenstoß die fünfte Heimpleite der Wolfsburger.