Werder schwach: Nur 0:0 gegen Famagusta

Dem SV Werder Bremen bleibt der Auftaktflluch in die Königsklasse treu. Der Fußball-Bundesligist konnte auch im fünten Auftakt-Match zur Champions League keinen Sieg einfahren.

Nach einer mäßigen Vorstellung blamierten sich die bereits schwach in die neue Spielzeit der Bundesliga gestarteten Hanseaten mit einem 0:0 gegen Anorthosis Famagusta, das erstmals die CL-Qualifikation geschafft hat. Wenige Tage vor dem Spielbeim deutschen Rekordmeister aus München enttäuschten die Platzherren die 34.690 Fußball-Fans im Bremer Weserstadion und vermasselten einen guten Start in die Gruppe B, in der Inter Mailand am 1. Oktober als Auswärtsgegner wartet.

Offensiver ausgerichtet als zuletzt beim späten Erfolg gegen Energie Cottbus ging die Mannschaft ind die Partie. Was anderes blieb der Truppe von Coach Thomas Schaaf auch nicht übrig, denn Mannschaftskapitän Frank Baumann musste am Vorabend aufgrund von Rückenproblemen passen. “Er hat gesagt, es geht nicht“, sagte der Werder-Coach. Aber “Joker” Mesut Özil habe gezeigt, wie gut er drauf ist. Und zeigte dies als eines der wenigen Lichtblicke in der schwachen Werder- Mannschaft. Famagusta, das in der Quali Rapid Wien und Olympiakos Piräus ausgeschaltet hat, waren die verletzten Defensivakteure Predrag Ocokoljic und Lambros Lambrou sowie der gesperrte Sinisa Dobrasinovic nicht mit dabei.


Famagustas Vincent Laban (l) versucht mit dem
Ball an Bremens Naldo vorbeizukommen.

Neuverpflichtung Traianos Dellas war mit von der Partie und ließ keine Zweifel an seinen Spitznamen “Koloss von Rhodos” als wuchtiger Abräumer vor der Defensive aufkommen. Dabei machten es Werders Sturmverbund der Gäste-Abwehr um den griechischen Europameister von 2004 aber auch einfach. “Geduldig müssen wir sein“, hatte Mannschaftskapitän Torsten Frings noch vor dem Spiel gesagt, doch in der Konsequenz übertrieben die Werderaner das Geduldsspiel in der Erwartung, die Partie würde so laufen wie beim 3:0 gegen Cottbus wenige Tage zuvor.

Dabei sah es in der 24. Minute noch so aus, als könne der Bann gebrochen zu sein, aber sowohl Özil als auch Claudio Pizarro konnten nacheinander eine mustergültige Hereingabe von Clemens Fritz nicht nutzen. Besonders mit Flanken sorgten die Gastgeber für Gefahr. So auch, als Sebastian Boenisch eine Flanke auf den Winkel setzte und kurz danach Pizarro bedienen wollte. Der verpasste das Spielgerät zwar, zwang Anorthosis Schlussmann Arjan Beqaj dadurch aber zu einer Fußabwehr.

Anders als Özil, der über weite Strecken positiv in Erscheinung trat, war Pizarro die unglückliche. Wie auch kurz vor dem Ende des ersten Durchganges, als er es fertig brachte, recht spektakulär über das Spielgerät zu säbeln. Der Überlegenheit hatten die Gäste so gut wie gar nichts entgegenzusetzen. Einzig der ehemalige Real-Madrid-Profi Savio zeigte die ein oder andere kreative Aktion. Die größte Möglichkeit allerdings hatte der nach der Pause eingewechselte Iraker Hawar Taher, der Tim Wiese in der 49. Minute ernsthaft prüfte.


Wir sind einfach nicht druckvoll genug. Das geht so nicht“, sagte Manager Klaus Allofs. Zwar brachte Werder nach dem Pausentee mehr Schwung ins Spiel, doch wirklich erwähnenswert waren die Angriffe nicht. Schaaf wechselte seinen Angriff komplett durch und brachte für die unglücklich bis schwach agierenden Pizarro und Rosenberg Boubacar Sanogo (58.) und Hugo Almaida (62.). Aber zählbares kam dadurch auch nicht mehr zustande.

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Der Bremer Diego (r) liegt nach einem Foul ebenso
wie Famagustas Vincent Laban am Boden.