Drei Tage nach dem Aus in der Königsklasse beim Anorthosis Famagusta ist Werder Bremen am 15. Spieltag in der Fußball-Bundesliga eine Gala geglückt.
Die zuletzt enttäuschenden Werderaner fuhr mit dem locker herausgespielten 5:0 (3:0)-Erfolg über Eintracht Frankfurt drei ebenso verdiente wie wichtige Zähler ein und rückte damit dichter an die Plätze für den internationalen Wettbewerb heran. Vor 40.087 Fußball-Fans im Bremer Weserstadion zeigten sich die Platzherren vom Schock auf Zypern unbeeindruckt und kamen durch Claudio Pizzaros Saisontreffer acht bis zehn (11./20./62.) sowie Diego (44./Foulelfmeter) und Aaron Hunt (75.) zu ihren Toren. Die desolat aufspielenden Gäste aus Frankfurt gingen leer aus.
Von Beginn an waren die Schaaf-Akteure sichtlich um Wiedergutmachung bemüht, zeigten sowohl kämpferisch als auch spielerisch eine überzeugende Partie. Die Bremer, bei denen Ersatz-Keeper Christian Vander einen ruhigen Nachmittag erlebte, setzten die Franken ab der ersten Minute unter Druck, attackierten schon im Mittelfeld und spielten schnell nach vorne. Das wurde reichlich belohnt.
Bester Mann auf dem Platz neben dem Dreifach-Torschützen Pizarro war Torsten Frings. Der lange mit Formproblemen kämpfende Nationalspieler kommt immer besser in Schwung und zeigte gegen Frankfurt seine bisher beste Saisonleistung. Diego und und Hunt, der für den letztmals rot-gesperrten Mesut Özil im linken Mittelfeld spielte, unterstützen Frings bei den druckvollen Offensivaktionen, waren aber nicht ganz so gefährlich und effektiv.
Die Frankfurter, bei denen Faton Toski den Brasilianer Caio im Mittelfeld verdrängte, aber gegen Frings schlecht aussah, agierten harmlos. Gegen die drückend überlegenen Bremer kamen sie fast überhaupt nicht zu Entlastungsangriffen. Entsprechend ergab sich die einzige Chance des Spieles für Markus Steinhöfer nach einem katastrophalen Fehlpass von Frank Baumann. Nikos Liberopoulos kam als Regisseur überhaupt nicht zur Entfaltung.
Eintracht-Keeper Markus Pröll, der durch die Verletzung von Stammtorwart Oka Nikolov erstmals in dieser Saison von Beginn an spielen durfte, hatte reichlich zu tun und machte trotz der vielen Gegentreffer keine schlechte Figur. Bei den Toren der Bremer hatte er keine Chance. Zunächst schob der zuletzt enttäuschende Pizarro nach Vorbereitung von Frings und Querpass von Hugo Almeida ungestört ein, dann traf der peruanische Stürmer nach Frings-Vorarbeit mit einem Schuss in den Winkel. Anschließend verwandelte Diego einen Strafstoß, nachdem Habib Bellaid im Strafraum Hunt gefoult hatte.
Nach dem Wechsel traf der starke Pizarro erneut, dieses Mal nach einem Doppelpass mit Almeida, und durfte bei seiner Auswechslung Ovationen entgegen nehmen. Den Schlusspunkt setzte Hunt mit einem Schuss aus knapp 15 Metern. (dpa)