Werder Bremen vor Aus in Champions League

Für den SV Werder Bremen ist nach einem Debakel gegen Panathiniakos Athen der Traum vom Achtelfinale in der Königsklasse so gut wie ausgeträumt. Die Mannschaft von Coach Thomas Schaaf ging mit 0:3 (0:0) gegen die bis dahin erfolglosen Griechen
unter.

Nun kann der Fußball-Bundesligist nach drei Unentschieden und einer Niederlage nicht mehr aus eigener Kraft die K.o.-Runde der Königsklasse erreichen. Nur drei Tage nach dem 5:1-Kantersieg gegen Hertha BSC Berlin knüpften Werder wieder an ihre schwachen Vorstellungen der Vorwochen an. Die Treffer für die Gäste erzielten der ehemalige Frankfurter Evangelos Mantzios (58.), Georgios Karagounis (70.) und Alexandro Tziolis (83.).

Durch die Niederlage fiel Club von der Weser mit drei Punkten auf den letzten Tabellenplatz der Gruppe B. Athen ist hinter Tabellenführer Inter Mailand (8 Punkte) und Anorthosis Famagusta (5) mit vier Zählern auf dem vierten Rang. Nun muss Werder in drei Wochen bei Famagusta unbedingt gewinnen, um noch im Rennen zu bleiben.


Werders Diego (vorn) wird vom Athener
Gegenspieler Gilberto Silva angegriffen.

Die Enttäuschung ist groß. Wir brauchen nichts zu beschönigen. In keiner Phase ist es uns gelungen, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben“, stellte Trainer Schaaf fest. Auch sein Kapitän Frank Baumann war selbstkritisch: “Wir hatten uns vorgenommen, drei Punkte zu holen. Das ging gründlich in die Hose. Wir waren immer zu weit weg von den Leuten und sind hinter ihnen hergelaufen.”

Tatsächlich war noch schlimmer als die Blamage der Fakt, dass nichts mehr vom Aufwärtstrend aus dem Hertha-Spiel zu sehen war. Unsicherheiten in der Abwehr, keine Ideen aus dem Mittelfeld und ein harmloser Sturm erinnerten an Werders Krise in den vergangenen Wochen. “Heute war es ein Rückschritt“, meinte Schaaf.

Vor 35.968 Zuschauern im Weserstadion brauchten die Bremer lange, um überhaupt ins Spiel zu kommen. Beiden Mannschaften merkte man an, dass sie nicht verlieren durften. Ohne den gesperrten Nationalspieler Torsten Frings, der noch vor dem Spiel sich mit Bundestrainer Joachim Löw in Berlin ausgesprochen hatte, fehlte den Hanseaten die Ordnung.

Überraschend diktierten die Griechen das Geschehen und erspielten sich sogar ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld. Die Bremer hatten Glück, als Athens Kapitän Karagounis per Freistoß nur die Unterkante der Latte traf, weil Werders Schlussmann Tim Wiese sich verschätzte. Den Abpraller konnte Mantzios, der beim 2:2 im Hinspiel beide Treffer für Panathinaikos erzielte, per Kopf nicht verwerten.


Erst danach wachte der deutsche Vize-Meister auf, kam aber nur selten zu zwingenden Chancen gegen die gut organisierte Gäste- Deckung. Markus Rosenberg (23.) und Claudio Pizarro (29.) vergaben noch die besten Möglichkeiten. Auch Regisseur Diego schaffte es nicht, Kreativität in das Spiel seinem Team zu bringen.

Beide Mannschaften sind zurückhaltend“, stellte “Premiere”- Experte Franz Beckenbauer zur Pause. Auch nach dem Wechsel änderte sich an der Einschätzung zunächst nichts – zumindest was die Bremer betraf. Werder bemühte sich und war überlegen, musste aber auf die Konter der Griechen achten. Einen davon nutzte Mantzios (58.) zum Führungstreffer. Danach brachen bei Werder alle Dämme. Karagounis (70.) und Tziolis (83.) machten mit ihren Treffern das Debakel für Werder perfekt.

Markus Rosenberg (vorn) im Kopfballduell
mit Panathinaikos-Gegenspieler Loukas Vyntra.