Werder Bremen bezwingt Gladbach dank Pizarro

Zum Abschluss des 3. Spieltages der Fußball-Bundesliga hat der SV Werder Bremen dank eines überragenden Heimkehrers Claudio Pizarro, der den Jubel der Werder-Anhänger genoss, mit seinem insgesamt 21. Doppelpack in der Bundesliga den ersten Sieg eingefahren.

Der am 18. August verpflichtete Angreifer steuerte am Sonntagabend beim 3:0 (2:0)-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach mit einem Abstauber und einem Hackentor die Führungstreffer (21./38. Minute) für die Platzherren bei. Den 3:0-Endstand besorgte Naldo in der 88. Minute. “Das waren klassische Pizarro-Tore. Es freut uns, dass er wieder da ist“, meinte Defensivmann Per Mertesacker.

Ich glaube, die ganze Mannschaft hat konzentriert defensiv gespielt“, sagte Marko Marin nach dem Zu-Null-Spiel gegen seinen ehemaligen Club. Mit einer solchen Leistung könne die Mannschaft ganz vorne mitspielen.

Vor 34.800 Fußball-Fans im ausverkauften Weserstadion zeigten die Gäste aus Gladbach eine enttäuschende Leistung, mussten die erste Saison-Schlappe hinnehmen und bleiben seit 23 Jahren in Bremen ohne Sieg. “Bei eigenem Ballbesitz war das heute zu wenig. Wir waren zu wenig in Bewegung, haben zu wenig Möglichkeiten kreiert“, kommentierte Fohlen-Coach Michael Frontzeck die Pleite, die er auch von der “Höhe her verdient” fand.

Werder-Coach Schaaf, der auf die gleiche Anfangself wie beim 6:3- Erfolg im Playoff-Hinspiel in der Europa League gegen FK Aktobe setzte, ließ erstmals in dieser Saison nicht mit einer sogenannten Doppelsechs spielen, sondern baute wieder auf die Raute als taktische Grundordnung. Die Variante mit zwei defensiven Mittelfeldspielern vor der Abwehr hatte dem ambitionierten DFB- Pokalsieger zu Beginn der Saison nicht die erhoffte Sicherheit in der Defensive verliehen. In der Offensive agierten die Bremer gegen die Elf von Frontzeck ungewohnt kontrolliert und vorsichtig statt mit bedingungslosem Angriffswirbel.

Doch die erste richtige Chance führte gleich zum 1:0 – dabei half Borussen-Torhüter Christofer Heimeroth fleißig mit: Der Ersatz von Logan Bailly konnte einen Freistoß von Mesut Özil nicht festhalten, Pizarro stand goldrichtig und musste den Ball nur über die Linie schieben. Der vom FC Chelsea zurückgekehrte Torgarant aus Peru bewies seinen starken Torriecher erneut, als er ein feines Zuspiel von Clemens Fritz mit der Hacke vollstreckte und für die beruhigende Zwei-Tore-Führung sorgte.

Die Gladbacher, denen mit vier Punkten aus zwei Spielen ihr bester Saisonstart seit 14 Jahren gelungen war, brachten im Spiel nach vorne kaum etwa zustande und stellten die zuletzt stets wackelnde Werder-Abwehr nicht vor Probleme. Erst in der 45. Minute prüfte der Argentinier Raul Bobadilla Werder-Keeper Tim Wiese.

Der frühere Gladbacher Marin, in der Sommerpause im Ärger von der Borussia an die Weser gewechselt, wirkte gegen seinen ehemaligen Club anfangs nervös und begann mit einem Fehlpass. Doch trotz Pfiffen von den Gäste-Fans fand der 20 Jahre alte Nationalspieler immer besser in die Partie und übernahm im Gegensatz zu den vergangenen Wochen mehr Defensivarbeit. Fünf Minuten vor der Pause scheiterte der Mittelfeldspieler knapp mit einem Schlenzer.

Ich denke, das war heute mit das Beste bis jetzt“, sagte der vor allem in der zweiten Hälfte starke 20-Jährige über seine eigene Leistung. Nach dem Wechsel spielte er immer besser und mutiger auf und sorgte für die ersten Höhepunkte im zweiten Durchgang: Als der Dribbelkünstler in den Gladbacher Strafraum vordrang, konnte ihn Thomas Kleine nur mit einem Foul stoppen. Den von Özil geschossenen Elfmeter parierte jedoch Heimeroth.

In der Folge vergaben die Bremer zahlreiche Chancen. Der immer stärker werdende 28 Jahre alte Gladbacher Torhüter verhinderte einen höheren Rückstand. Trotz seines Patzers beim ersten Gegentreffer war er Gladbachs bester Mann. Seine Vorderleute blieben in der Offensive einfallslos. Erst zwei Minuten vor Schluss nutze Abwehrspieler Naldo eine der vielen Chancen.