VfB Stuttgart will über UI-Cup ins internationale Geschäft

Vor einem Jahr gelang dem VfB Stuttgart mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft noch der große Hauptgewinn, nun muss man sich mit dem Trostpreis UI-Cup begnügen. Bei den Schwaben ist von Begeisterung nichts zu sehen, aber zumindest geht der Ex-Meister nicht mit leeren Händen aus der Spielzeit.

Nach dem enttäuschenden 2:2-Heimremis gegen Arminia Bielefeld, wo zumindest noch der 6. Tabellenplatz und die Teilnahme am UI-Cup heraussprang, sagte VfB-Coach Armin Veh: “Ich bin froh, dass es so geendet ist, weil es eine schwierige Saison war, die wir jetzt noch zu einem versöhnlichen Ende gebracht haben.” Dabei durfte sich Stuttgart besonders bei Werder Bremen bedanken, die 1:0 beim VfB-Konkurrenten Bayer Leverkusen gewinnen konnten. Dadurch konnte das Veh-Team am letzten Spieltag zumindest noch an der Werkself vorbeiziehen. “Jetzt werden wir es natürlich noch über den UI-Cup versuchen“, so Veh.

Während sich der Gast aus Bielefeld über den Klassenerhalt freuen konnte, war beim Gastgeber von Freude nichts zu sehen. Auch auf der anschließenden Runde durch das Gottlieb-Daimler-Stadion war die Unzufriedenheit in den Gesichtern der Spieler zu sehen, die die direkte UEFA-Cup-Teilnahme mit nur einem Zähler aus den letzten drei Aufgaben in letzter Minute noch abgeben mussten. “Die Saison ist insgesamt natürlich nicht so gelaufen wie wir das wollten“, erklärte Mario Gomez. “Wir sind keine Mannschaft, die jedes Jahr um Platz eins mitspielt. Letztes Jahr sind wir Erster geworden und jetzt Sechster. Irgendwann muss man auch mal zufrieden sein“, so der Nationalstürmer weiter.

Dabei boten die Hausherren vor 55.000 Zuschauern in der heimischen WM-Arena wahrlich keine zufrieden stellende Leistung. Das Mittelfeld war viel zu ideenlos und in der Defensive merkte man das Fehlen vom Rot-Gesperrten Fernando Meira und den verletzten Pavel Pardo an, die bereits nach 10 Minuten den Treffer von Robert Tesche zuließen. “Wir waren zu träge und haben die einfachsten Dinge nicht hinbekommen“, erklärte Roberto Hilbert, dem die Nichtnominierung für die EM-2008 in Österreich und der Schweiz sichtlich zu schaffen machte. Für zwei lichte Momente sorgte Manuel Fischer, der kurz nach seiner Einwechselung einen Elfer heraus holte. Gomez verwandelte den Foulelfmeter sicher in der 75. Minute. Fischer war es dann auch, der in der 85. Minute das 2:1 besorgte, das Christian Eigler allerdings zwei Minute später wieder ausglich.

Das war vielleicht das Spiegelbild der Saison“, meinte der Übungsleiter in Anspielung auf die ausgesprochen holprige Spielzeit, in der der Ex-Meister immer wieder mit Verletzungssorgen zu kämpfen hatte, sich aber auch durch hausgemachte Probleme das Leben selbst schwer machte. “Es ist nicht förderlich, wenn immer wieder Unruhe da ist. Der Raphael war nicht an allem schuld“, sagte Thomas Hitzlsperger mit Blick auf den jüngsten Wirbel um den ausgemusterten Stammkeeper Raphael Schäfer. Sportdirektor Horst Heldt war derweil schon mit der Planung für die kommende Spielzeit beschäftigt. “Man kann aus dieser Saison wieder lernen, dass wir uns weiterentwickeln müssen. Wir werden versuchen, uns in einzelnen Mannschaftsteilen zu verstärken“, so der 38-Jährige. (dpa)