Verkauf von Newcastle United abgeblasen

Der nun abgebrochene Verkauf des Premier-League-Clubs Newcastle United rief in England ein geteiltes Eche hervor.

Es ist eine zweischneidige Sache“, meinte der Boss des Newcastle-Fanclubs, Malcolm Shiels, in dem Regionalblatt “The Journal”, nachdem Newcastle-Eigner Mike Ashley die seit dem September andauernde Suche nach einem Interessenten am 28. Dezember abgebrochen hatte. Erst im Mai 2007 hatte der Milliardär und Sportbekleidungs-Tycoon den Traditionsclub erworben und anschließend wieder zum Verkauf angeboten, nachdem es aufgrund des Rücktritts von Trainer Kevin Keegan zu heftigen Fan-Protesten kam.

Auf der einen Seite bedeutet es mehr Stabilität, auf der anderen Seite habe ich große Vorbehalte“, so Shiels weiter. “Ich glaube, Ashley hat sich so entschieden, weil er den Club nicht verkaufen kann.” Für Newcastle interessierten sich angeblich in den letzten drei Monaten Käufer aus dem Nahen Osten und Afrika. Dabei sollen sie aber kein festes Übernahmeangebot abgegeben haben.

Andere wie der Ex-Newcastle-Spieler und -Trainer Peter Beardsley rieten den Fans, dem umstrittenen Club-Besitzer doch zu vergeben. “Er kam mit den richtigen Intentionen hierher“, so Beardley im Sender BBC, “er wollte dem Club nie den Rücken kehren. Nun öffnet sich das Transfer-Fenster, und das bedeutet für uns hoffentlich gute Nachrichten.”

Ashley kaufte den Verein, der mit 1:5 gegen den FC Liverpool unterging und derzeit auf dem 14. Rang sitzt, für etwa 135 Millionen Pfund und investierte weitere 100 Millionen in Schuldenabbau und Spielerkäufe. “2009 werden wir den Club weiter vorwärtsbringen“, versprach Ashley am Sonntag in seiner Erklärung, die keine konkrete Erklärung für seinen Sinneswandel enthielt.

Newcastle ist nur einer von zahlreichen Premier-League-Clubs, bei denen vor dem Hintergrund der Finanzkrise zuletzt Verkäufe zur Diskussion standen. So befinde sich derzeit noch der FC Portsmouth und der FC Everton auf der Suche nach neuen möglichen Eigentümern. Den Besitzern der Londoner Clubs FC Fulham und West Ham United wird nachgesagt, ebenfalls Verkäufe in Betracht zu ziehen. West Ham gehört dem isländischen Geschäftsmann Björgolfur Gudmundsson, einem Hauptaktionär der Pleitebank Landsbanki.

Andere englische Erstliga-Vereine wie Michael Ballacks FC Chelsea, dessen Besitzer der russische Roman Abramowitsch ist, haben in der Vergangenheit Sparprogramme gestartet. Darüber, ob die Blues im Januar auf dem Transfermarkt aktiv werden, gab es von Clubführung und Trainern zuletzt unterschiedliche Signale.