UEFA Cup: Zenit St. Petersburg deklassiert Bayern München

Der Deutsche Rekordmeister FC Bayern München muss sich von seinem angestrebten Triple verabschieden. Im Uefa Cup-Halbfinal Rückspiel beim russischen Meister Zenit St. Petersburg setzte es, nach dem 1:1 im Hinspiel vor einer Woche, am Donnerstagabend eine herbe und verdiente 4:0-Klatsche.

Es waren noch keine 120 Sekunden vorbei, da hätten die Gäste aus München allerdings durch Miroslav Klose in Führung gehen können. Doch der 29-jährige Angreifer traf, nach feinem Zuspiel von Marcell Jansen, das Spielgerät nicht richtig. Dafür machten es die Gastgeber beinahe im Gegenzug bei vorsommerlichen Temperaturen besser: Lucio foulte seinen Gegenspieler Progrebnjak, der gefoulte schoss selbst und ließ Kahn keine Abwehrmöglichkeit (4.). Was weniger am Schuss des Torjägers, als mehr am von Franck Ribery gerissenen Loch in der Mauer lag.


Der FCB konnte den Schock schnell überwinden und übernahm das Kommando auf fremden Rasen. Tore sollte der designierte Meister aber nicht erzielen und das obwohl Zenit Schlussmann Wjatscheslaw Malafejew nicht den besten Eindruck hinterließ heute Abend. In der 26. Minute verfehlte Toni, der im Hinspiel noch gesperrt war, mit einem Kopfball nach Vorlage von Martin Demichelis nur haarscharf. Insgesamt funktionierte das Kombinationsspiel der optisch überlegenen Gäste nicht. Zudem rannte sich der fleißige Ribery immer wieder fest. Kaum hatten die Gäste den Ball, wurde es auch gleich gefährlich: In Minute 21 konnte Kahn per Fußabwehr gerade noch gegen Alexander Anjukow retten, kurz darauf erhöhte Syrjanow auf 2:0.

Hitzfeld brachte nach der Pause für die schwachen Jansen und Zé Robert Lell und Lukas Podolski. Kurz nach dem Wiederanpfiff scheiterte Toni am immer noch unsicher wirkenden Malafejew aus 14 Metern. Kruz darauf waren es aber wieder die Gastgeber, die für die Vorentscheidung sorgten: Erneut konnten sich die Russen ohne Mühen auf der rechten Seite durchsetzen. Anjukow flankte mustergültig auf Faysulin, der per Kopf Kahn nicht den Hauch einer Chance ließ. Kahn konnte einem bei seinem 142. Europapokalspiel beinahe schon leid tun. Danach schien Bayern sich aufzugeben, zumindest war von einem Aufbäumen nichts zu sehen. Dafür setzte Progrebnjak noch einen drauf und stellte den 4:0-Endstand her. Progrebnjak wird im Finale allerdings gesperrt zuschauen müssen. Die Bayern übrigens verloren zuletzt am 23. November 1977 im Europapokal mit 0:4 gegen Eintracht Frankfurt so hoch.

Tore:
1:0 Pogrebnyak (4.)
2:0 Zyryanov (39.)
3:0 Fayzulin (54.)
4:0 Pogrebnyak (73.)