In Wolfsburg freut man sich schon seit Wochen auf den UEFA-Cup, doch zum Auftakt müssen die Wölfe wohl mit einer Spaßbremse als Kontrahenten vorlieb nehmen.
Der rumänische Vertreter Rapid Bukarest scheint nicht der Gegner zu sein, der spielerischen Glanz in der Wolfsburger Arena verbreiten wird. “Die werden sich hinten rein stellen und auf Konter lauern“, ahnt Abwehrmann Sascha Riether vor dem Comeback der Niedersachsen im UEFA-Cup nach neunjähriger Pause.
Diego Benaglio fürchtet ein Déjà-Vu. Vor zwei Jahren verlor der Schlussmann mit seinem damaligen Verein Nacional Funchal gegen den rumänischen Pokalsieger in der ersten UEFA-Cup-Runde. “Zu Null zu spielen wäre sehr wichtig. Das Toreschießen darf man dabei aber auch nicht vergessen“, bestimmte der Schweizer National-Keeper die Marschroute für das Spiel, in die Wolfsburg mit einer auf internationaler Bühne ziemlich unerfahrenen Mannschaft geht. Benaglio schreckt das nicht: “Wir haben viele Nationalspieler, die wissen, worauf es ankommt.”
Weltmeister Andrea Barzagli, der mit dem US Palermo in den vergangenen drei Jahren 15 UEFA-Pokal-Partien bestritten hat, steht als Garant dafür. “Über das Achtelfinale bin ich bislang nicht hinausgekommen. Jetzt möchte ich mehr“, sagte der 27-Jährige. Rückblickend sind die Niedersachsen sportlich erfolgreich wie nie: Die Wölfe sind inzwischen saisonübergreifend seit zehn Pflichtspielen ohne Niederlage.
Das hat auch Coach Felix Magath registriert. Trotzdem ist der Perfektionist deshalb noch lange nicht zufrieden. Der 55-jährige Übungsleiter schwor seine Truppe Anfang der Woche gleich mit zwei Video-Studien jeweils vor und nach einer Trainingseinheit auf die Partie ein.
Magath kann für das Spiel der Niedersachsen aus dem Vollen schöpfen. Möglich, dass jene Elf aufläuft, die am 4. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim 2:2 bei Hertha BSC Berlin zum wiederholten Mal in dieser Spielzeit einen dreifachen Punktgewinn leichtfertig vergab.
Gegen den Vizemeister und derzeit auf Rang sechs rangierenden Club aus Rumänien das nicht vorkommen, denn das Rückspiel am 2. Oktober wird mit Sicherheit kein Selbstgänger. “Die Fans dort sind sehr euphorisch, die Stimmung im Stadion war heiß“, weiß Benaglio nach seinem sportlich missratenen Ausflug in die rumänische Hauptstadt noch zu berichten.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
VfL Wolfsburg: Benaglio – Riether, Ricardo Costa, Barzagli, Schäfer – Hasebe, Josue – Dejagah, Misimovic, Gentner – Grafite
Rapid Bukarest: Urko Pardo – Fernandes, Maftei, Constantin, Perja – Grigore, da Silva, Herea, dos Santos – Spadacio – Djalovic
Schiedsrichter: Gianluca Rocchi (Italien)
(dpa)