Europas Top-Vereine blasen zur Attacke auf den 54-Tore-Sturm Grafite/Dzeko. Beide Angreifer vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg, die beide noch zwei Jahre Vertrag haben, sollen mit Millionen-Angeboten vom deutschen Meister losgeeist werden.
Doch die Niedersachsen wollen ihre Goalgetter nicht ziehen lassen. Wölfe-Geschäftsführer Jürgen Marbach gab nun die Vorgehensweise die beiden zu halten aus: “Wir sind in einer komfortablen Situation. Aber im Fußball haben Verträge eine andere Bedeutung. Die Spieler sollen sich bei uns wohl fühlen. Deshalb wollen wir beide Verträge vorzeitig verlängern.”
Dabei ist insbesondere der 23-jährige Edin Dzeko heiß begehrt. Inzwischen haben sich neben Olympique Lyon auch der FC Chelsea, Arsenal London, Manchester City und der AC Mailand in den Kreis der Interessenten eingereiht. Laut Marbach gab es aber noch keine offizielle Anfrage, den bosnischen Nationalspieler zu verpflichten. Doch das hindert ihn nicht daran in Absprache mit Magath-Nachfolger Armin Veh vorzubeugen. Beinahe täglich spricht er mit den Spieler-Beratern, um ihnen neue Verträge mit verbesserten Bezügen schmackhaft zu machen. “Ich bin überzeugt, dass wir bald eine Einigung erzielen werden“, sagte Marbach.
Dzeko beurteilte in einem Radio-Interview in Sarajewo die Chancen auf einen Verbleib in Wolfsburg als “sehr wahrscheinlich“. Coach Veh will bei seinem Dienstantritt am 22. Juni aber nicht nur die bisherigen Tor-Garanten Grafite und Dzeko, sondern einen dritten Stürmer mit “internationalem Format” begrüßen. “An ihm sind wir dran. Aber das ist ein Transfer, den man nicht von heute auf morgen abwickeln kann“, berichtete Marbach. Namen wollte er nicht nennen. In Wolfsburg ist sogar Bayern-Star Luca Toni im Gespräch.
Der deutsche Meister hat sich bisher auf dem Transfermarkt zurückgehalten. Als ersten Zugang verpflichteten die Wolfsburger den Dänen Thomas Kahlenberg von AJ Auxerre für das offensive Mittelfeld. “Das ist eine von zwei Schlüsselpositionen, auf der wir uns für die Champions League verstärken wollten. Falls Misimovic mal ausfällt, kann er auch das Spiel schnell machen“, lobte Marbach den Dänen. Zudem verlängerte der VfL die Verträge mit Sascha Riether, Alexander Madlung und Kapitän Josué vorzeitig.
Derzeit haben die Wolfsburger fast 40 Profis unter Vertrag. Dazu zählen auch acht Spieler, die in der abgelaufenen Saison an andere Clubs ausgeliehen waren. Dieser Kader ist selbst für einen Champions League-Teilnehmer zu groß. Er soll bis zum 31. August abgespeckt werden. “Wir haben uns aber nicht auf eine bestimmte Sollstärke wie 28 oder 32 festgelegt“, sagte Marbach. Bisher hat nur Cedrick Makiadi (SC Freiburg) einen neuen Verein gefunden. Der Japaner Yoshito Okubo steht kurz vor der Rückkehr in seine Heimat.