Stuttgart nach Sieg in Karlsruhe auf Europacup-Kurs

Zum Abschluss des 22. Spieltages in der Fußball-Bundesliga hat der VfB Stuttgart dank der Treffer von Elson und Sami Khedira Kurs auf die UEFA-Cup-Plätze eingeschlagen. Die Schwaben gewannen das brisante Derby beim Karlsruher SC mit 2:0 (0:0)-Sieg und brachten die Badener in noch größere Abstiegsnot.

Elson markierte in der 50. Minute vor 29.252 Fans im ausverkauften Karlsruher Wildpark-Stadion mit seinem ersten Bundesliga-Tor die Gäste-Führung und in der 88. Minute setzte Khedira den Schlusspunkt. Durch den dreifachen Punktgewinn blieb Teamchef Markus Babbel auch in seinem achten Bundesliga-Spiel ohne Niederlage. Die Schwaben behalten mit nunmehr 36 Zählern als Tabellensiebter Tuchfühlung zu den UEFA-Cup-Plätzen, der KSC hingegen findet sich mit 17 mageren Zählern auf Rang 17 wieder.

Das Derby begann mit einer Verspätung von 15 Minuten, weil zahlreiche Chaoten vor dem Stadion dem VfB-Teambus die Zufahrt verwehrten und von Polizisten hoch zu Ross zurückgedrängt worden mussten. Daraufhin skandierten die Randalieren Schmähparolen und zündeten Feuerwerkskörper. Der Bus erreichte erst auf Umwegen einen anderen Stadionzugang. Beim brisanten badisch-schwäbischen Derby waren weit über 1.000 Sicherheitskräfte im Einsatz.


Nach der Aus im UEFA-Pokal durch die 1:2-Heimniederlage gegen Zenit St. Petersburg hatte Babbel die VfB-Mannschaft gleich auf sechs Positionen umgestellt. Innenverteidiger Georg Niedermeier und Mittelfeldakteur Timo Gebhart feierten ihr Bundesliga-Debüt, Kapitän Thomas Hitzlsperger fand sich zunächst auf der Bank wieder. Für den Nationalspieler sollte Thomas Lanig für Impulse aus dem defensiven Mittelfeld sorgen. Auf der Gegenseite kam Sebastian Langkamp zu seinem ersten Bundesligaspiel.

Die vielen Umstellungen zahlten sich im Stuttgarter Spiel nicht aus. Nach vorn unterliefen den Schwaben viele Stockfehler, die Abwehr war ein ums andere mal nicht sattelfest. Mit einem Beinschuss düpierte Sebastian Freis VfB-Verteidiger Ludovic Magnin, der dann Freis am Trikot zog. Schiedsrichter Felix Brych (München) bewertete diese Aktion (13.) aber nicht als strafstoßwürdig.

Ansonsten bestimmten Kampf und Krampf die Szenerie: Der KSC konnte seine Feldüberlegenheit bis auf einen Schuss von Mahir Saglik nicht in Torchancen ummünzen, auf der Gegenseite dauerte es eine halbe Stunde bis zum ersten Eckball des VfB. Doch dann drehten die Gäste auf. Beim Schuss von Ciprian Marica aus 20 Metern rettete der Pfosten (33.), bei Martin Lanigs Kopfball (38.) die Latte für den bereits geschlagenen KSC-Keeper Markus Miller.


Kurz nach der Pause belohnte sich Elson für seine starke Leistung. Nach Pass von Gomez, der erstmals in der Rückrunde ohne Tor blieb, wartete Marica lange genug mit seiner Hereingabe in den Fünf-Meter- Raum, um dem Brasilianer sein erstes Bundesliga-Tor zu ermöglichen. Giovanni Federico vergab kurz darauf die beste Karlsruher Chance zum Ausgleich. Der VfB verlegte sich gegen wenig zwingende Gastgeber fast nur noch aufs Kontern. Für Gefahr sorgte Magnin, der mit einem Freistoß aus gut 20 Metern Miller (58.) prüfte. In der Schlussphase wackelte die VfB-Defensive, doch Khedira machte dann alles klar. (dpa)