Starker Stark: WM-Premiere des deutschen Referees

Als um 17.53 Uhr Wolfgang Stark das Spiel Argentinien-Nigeria abpfiff, gehörte der Deutsche Schiedsrichter zu den Gewinnern im Ellis Park von Johannesburg. Der Schiedsrichter aus Ergolding bestand vor den Augen der Fußball-Welt seine WM-Premiere mit Bravour.

Stark leitete souverän und ohne gravierende Fehlentscheidungen die ausgesprochen faire Begegnung. Nach dem 1:0 (1:0)-Sieg von Diego Maradonas Team durfte der 40-Jährige zusammen mit seinen Assistenten Mike Pickel (Mendig) und Jan-Hendrik Salver (Stuttgart) zufrieden den Platz verlassen.

55.686 Zuschauer und unzählige Vuvuzelas – doch Stark blickte sich nicht um, als er beide Mannschaften in die Arena führte. Auch Unparteiische haben den vielzitierten “Tunnelblick”. “Das ist mein Karrierehöhepunkt“, hatte er bereits vor der Partie gesagt.

Vor dem Spiel hatte der Referee im knallroten Hemd versprochen, gegen Superstar Lionel Messi keine unfaire Attacke zuzulassen und erklärt: “Joseph Blatter hat immer die Anweisung gegeben, dass wir die Regisseure des Spiels schützen sollen. Und Lionel Messi ist einer, wenn auch nicht der einzige.” Doch der Weltfußballer wurde von Stark auch nicht in Watte gepackt und ließ unter anderem nach einem harten Einsteigen von Lukman Haruna in der 21. Minute weiterspielen.

Für den deutschen Schiedsrichter hieß es am Ende: Prädikat unauffällig – für Referees gibt es kaum ein größere Kompliment. Der Niederbayer darf sich in Südafrika auf weitere Einsätze Hoffnungen machen. Das Finale wäre für ihn “ein Lebenstraum“, doch der Bankkaufmann würde sich schon über ein Viertelfinal-Spiel mehr als freuen: “Wenn man sich vornimmt, das Finale pfeifen zu wollen und es klappt nicht, ist die Enttäuschung groß.”