Schweiz nach Niederlage gegen Türkei bereits ausgeschieden

Beim “Wasserball” von Basel hat Arda Turan dem Co-Gastgeber Schweiz bei der EURO 2008 das vorzeitige Turnier-Aus nach der Vorrunde beschert. Die Schweiz unterlag der Türkei mit 2:1 (0:1). Somit bleibt den Türken die Hoffnung auf das Viertelfinale.

Der Stürmer von Galatasaray Istanbul traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum alles entscheidenden 2:1. Besonders in den ersten 45 Minuten herrschte teilweise sintflutartiger Regen, der es den Akteuren auf dem Rasen nicht leicht machte. In der 32. Minute sahen die 40.000 Fußball-Fans im ausverkauften St. Jakob-Park wie ausgerechnet Hakan Yakin die Eidgenossen in Führung schoss. In der 57. Minute gelang dem eingewechselten Semih (57.) der Ausgleich für die Türken. Durch den Sieg steht Portugal vorzeitig als Viertelfinalist fest.


Die Partie ähnelte von den Platzverhältnissen der abgebrochenen Bundesliga-Partie 1. FC Nürnberg – VfL Wolfsburg im April. Hier waren nur kämpferische Qualitäten gefragt, hohe Fußball-Kunst blieb verständlicherweise aus. Bestes Beispiel der Führungstreffer der Gastgeber: Nach einer Hereingabe von Eren Derdiyok, der den an der Leiste verletzten Marco Streller ersetzte, blieb das Spielgerät in einer Pfütze vor der Torlinie liegen. Yakin schob in seinem 68. Länderspiel mühelos ein.

Zweieinhalb Jahre nach der “Schande von Istanbul” waren die Fans beider Seiten um ein friedliches Miteinander bemüht. “Schweiz-Türkei – Fußball verbindet” war auf einem großen Transparent zu lesen. Damals am 16. November 2005 gingen die Türken nicht so freundlich mit den Schweizern um. Nach dem 4:2-Sieg im EM-Quali-Spiel spielten sich üble Prügelszenen in den Gängen des Sükrü Saracoglu Stadions ab.

Der Schweizer Rückhalt Benaglio (r) pariert einen
Torversuch von Turan (2.v.l.)

Die Neuauflage fiel ebenfalls in die Kategorie denkwürdig. Ein heftiger Platzregen machte einen kontrollierten Spielaufbau nahezu unmöglich. Der mit Pfützen übersäte Rasen öffnete dem Zufall Tür und Tor. So auch in der 19. Minute als Gökhan Inler aus 30 Metern einfach mal abzog und dem türkischen Schlussmann vor Probleme stellte. Volkan setzte sich im Anschluss mit zwei glänzenden Paraden gut in Szene. Zunächst konnte er ein Schuss Yakin aus spitzem Winkel parieren (23.), dann lenkte er einen Freistoß vom Leverkusener Tranquillo Barnetta reaktionsschnell um den Pfosten (25.). Nur 120 Sekunden nach dem Schweizer Führungstreffer hätte Yakin nach feinem Zuspiel von Valon Behrami freistehend die mögliche Vorentscheidung machen können, doch er setzte das Leder aus kürzester Distanz am Kasten vorbei.


Vier Tage nach der Start-Niederlage gegen Portugal steckten die Türken den Ausfall ihres an der Wade verletzten Kapitäns Emre Belözoglu gut weg und kämpften sich nach der Pause in die Partie zurück. Zudem bewies Coach Fatih Terim mit der Einwechslung von Semih als zweiten Angreifer neben Nihat ein glückliches Händchen. Als der Stuttgarter Ludovic Magnin in der 57. Minute bei einer Hereingabe von Nihat nicht energisch genug dazwischen ging, stieg Semih hoch und ließ Schlussmann Diego Benaglio im Schweizer Gehäuse keine Chance. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Gäste die besseren Möglichkeiten hatten. So in der 73. Minute, als Nihat nur um Zentimeter am Tor vorbei zog. Auf der gegenüberliegenden Seite vereitelte Volkan einen mustergültig vorgetragenen Konter.

Der Schweizer Derdiyok (l) legt den Ball an
Volkan vorbei und flankt zum 1:0

(dpa)