Schalke beurlaubt Manager Müller – Rutten bleibt

Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 hat seinen Manager Andreas Müller vor die Tür gesetzt, Chefcoach Fred Rutten darf aber weitermachen.

Dies teilte der Club nach einem Gespräch zwischen Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies, Gremiumsmitglied Jens Buchta und dem 46 Jahre alten Müller mit. Müller stand als Spieler, Teammanager sowie Club-Manager insgesamt 21 Jahre in Diensten der Königsblauen. “Müller ist beurlaubt. Wir haben ihm den Rücktritt nahe gelegt. Aber das hat er nicht angenommen“, teilte Tönnies mit. Am 17. Mai 2006 trat Müller die Nachfolge von Rudi Assauer an. Am 14. März wird nun in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung über seine offiziellen Entlassung entschieden.

Unterdessen dar Übungeleiter Fred Rutten trotz verkorkster Saison weiterarbeiten. Zuletzt hatten die Knappen, die auf Rang acht der Tabelle verweilen, gegen den 1. FC Köln (1:0) gewonnen. “Seine Arbeit stand nie infrage“, meinte Tönnies zum Thema Trainer. Der Niederländer soll zunächst bis zum Sommer im Verbund mit Präsident Josef Schnusenberg und Geschäftsführer Peter Peters die sportlichen Geschicke leiten.


In die Kritik war Müller vor allem wegen seiner Transferpolitik geraten. In den drei Spielzeiten 2006/07, 2007/08 und 2008/09 gab der Club insgesamt rund 31 Millionen Euro für Spieler aus, nahm jedoch auch fast genau so viel durch Verkäufe ein. Zu den größten Flops in Müllers Amtszeit gehören Carlos Grossmüller, der zu den Amateuren abgeschoben wurde, sowie die im Januar 2008 für viel Geld nachverpflichteten Ze Roberto und Albert Streit.

Der gebürtige Stuttgarter Müller war vom 1. Juli 1988 bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn im Sommer 2000 in der Bundesliga 200 Mal für Schalke am Ball (17 Tore). Seinen größten Erfolg als Profi feierte Müller, der 1984 mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister wurde, mit dem Gewinn des UEFA-Pokals 1997. Von 2000 an ging er als Teammanager bei seinem Förderer Rudi Assauer sechs Jahre in die Lehre, ehe er am 17. Mai 2006 nach Assauers erzwungenem Rücktritt dessen Nachfolge antrat.