Rekordmeister Juventus Turin verliert erneut

Juventus Turin ist aus seinen Titelträumen gerissen worden. Mit der zweiten Schlappe infolge hat der zweite in der Serie A die Chancen auf den “Scudetto” praktisch verspielt.

Nach der 1:2-Niederlage in Udine verlor der Rekordmeister vor eigenem Publikum mit 2:3 gegen Cagliari. Für Cagliari war es übrigens der erste Erfolg nach 41 Jahren in Turin. “Schon wieder ein Ausrutscher“, titelte die “La Gazzetta dello Sport”. Wegen des Spielerstreiks gegen die Dopingsperren des Internationalen Sportgerichtshofs für Daniele Mannini und Davide Possanzini wurden alle Spiele am Wochenende 15 Minuten später begonnen.

Jetzt müssen wir die Ärmel hochkrempeln“, sagte Juve-Coach Claudio Ranieri noch voller Zweckoptimismus. Aber die Hoffnung auf den Titel scheint er aber längst verloren zu haben. Nicht verwunderlich: Titelverteidiger Inter Mailand konnte mit dem standesgemäßen Heimerfolg gegen Kellerkind AC Turin den Abstand auf Juve auf neun Zähler ausbauen.


Nachdem Davide Biondini die Sarden in der 16. Minute in Führung gebracht hatte, konnte der Favorit zunächst kontern. Mohamed Sissoko (31.) glich aus, Juve-Urgestein Pavel Nedved brachte die Hausherren (38.) standesgemäß in Führung. Dann aber riss der Faden beim Rekordmeister, das clever spielende Cagliari konterte die Platzherren aus. In der zweiten Halbzeit besorgte der Brasilianer Jeda schnell den Ausgleich (54.). Alessandro Matri (78.) erzielte den Siegtreffer für die Gäste. “Wir haben ein tolles Spiel gemacht“, lobte Cagliaris Trainer Massimiliano Allegri seine Mannschaft, die als Tabellen- Achter um den Einzug in den UEFA-Cup kämpft.

Im zweiten Spiel des Tages trennten sich der SSC Neapel und Udinese Calcio 2:2. Auch in Neapel kamen die Kicker 15 Minuten später auf den Platz. Die Kicker protestieren damit gegen die vom CAS in Lausanne verhängten Dopingsperren für Mannini und Possanzini. Die beiden Profis hatten sich nach einem Spiel von Brescia Calcio gegen Chievo Verona im Dezember 2007 zu spät zur Dopingkontrolle eingefunden. Nach Ansicht des Sportgerichts des italienischen Fußballverbandes (FIGC) war dies kein Dopingvergehen. Die Spieler wurden freigesprochen und lediglich für 15 Tage gesperrt. Dagegen legte die Welt-Anti-Doping- Agentur (WADA) Berufung ein und bekam vor dem CAS in der vergangenen Woche recht. Das verspätete Erscheinen bei der Dopingkontrolle wurde als Verweigerung des Tests gewertet, obwohl das Ergebnis negativ war.