Olic deutet Abschied vom HSV an

Das Hickhack um Angreifer Ivica Olic hat den Auftakt in die Vorbereitung auf die Rückrunde des Hamburger SV überschattet. Olic deutete zwar seinen Abgang aus Hamburg an, gab aber noch keine endgültige Entscheidung über seine sportliche Zukunft bekannt.

Ich kann sagen, dass keine große Chance mehr für den HSV besteht, dass ich bleibe“, sagte der Stürmer über die “sehr wichtige Entscheidung“. Während “Sport Bild online” schon vermeldete, Olic werde im Sommer ablösefrei beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München anheuern und dort einen Kontrakt bis 2012 plus Option für eine weitere Spielzeit unterzeichnen, wussten die Clubverantwortlichen des HSV davon noch nichts. “Das hat Ivica nicht gesagt“, meinte HSV-Coach Martin Jol.

Doch die Zeichen deuten immer mehr auf einen Abschied an die Isar hin. In einer kroatischen Zeitung war zu lesen, dass der 29-Jährige, der auch von Juventus Turin umworben wurde, bereits zur sportärztlichen Untersuchung beim FCB gewesen sei. Jol übte sich indes in Zweckoptimismus. “Ich habe noch nichts von Ivica gehört. Ich muss erstmal abwarten, was er zu mir sagt“, erklärte der Übungsleiter einen Tag vor dem Abflug ins Trainingslager nach Dubai, wo die Hanseaten am Dienstag gegen den AC Mailand und dessen Debütanten David Beckham anteten. Beim ersten Aufgalopp nach dem Weihnachtsurlaub musste Jol auf Schlussmann Frank Rost (Fußprellung), Thimothee Atouba (Achillessehnenriss), Maxim Choupo-Moting (Kniebeschwerden) sowie das südamerikanische Trio Alex Silva, Thiago Neves und Paolo Guerrero (spätere Anreise) verzichten.


Im Mittelpunkt stand bei strahlendem Sonnenschein aber Torjäger Olic, der bisher zwölf Pflichtspiel-Saisontreffer erzielte und mit Mladen Petric ein kongeniales Sturmduo bildet. Mannschaftskapitän David Jarolim ist sich aber sicher, dass sich Olic auch im Fall des Wechsels nach München bis zum Saisonende voll ins Zeug legt: “Er wird immer alles geben.” Mannschaftskollege Piotr Trochowski indes würde einen Abgang des Publikums-Lieblings sehr bedauern: “Es ist nicht einfach, wenn man so einen Spieler abgeben muss.”

Sollte sich Olic wie erwartet für München entscheiden, winkt ihm ein üppiges Jahresgehalt von etwa vier Millionen Euro. Dafür muss er sich aber mit starker interner Konkurrenz auseinandersetzen. Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte ihm jüngst Mut gemacht: “Olic würde gut zu Miroslav Klose und Luca Toni passen.” Im Gegenzug könnte der auch vom 1. FC Köln und dem AS Rom umworbene Lukas Podolski von der Isar an die Elbe wechseln. Es sei doch klar, dass sich der HSV im Falle eines Olic-Abschieds “auch mit dem Namen Podolski beschäftigen” werde, hatte Club-Boss Bernd Hoffmann zuletzt erklärt. Zudem wurde nun auch der russische Angreifer Pawel Pogrebnjak von Zenit St. Petersburg ins Gespräch gebracht.