Neves greift HSV wegen verhindertem Wechsel an

Mittelfeldmann Thiago Neves vom Hamburger SV hat seinen Arbeitgeber scharf angegriffen.

Das war eine Sauerei“, beklagte sich Neves in einem Interview mit der brasilianischen Sportzeitung “Lance” und spielte dabei auf die Weigerung der Hanseaten an, den bislang in der Fußball-Bundesliga schwachen Brasilianer zu einem anderen Club wechseln zu lassen.

Dabei habe er die Vereinsbosse sogar angefleht, die Angebote aus Saudi-Arabien (Al-Hilal) oder aus Brasilien (Fluminense Rio) zu akzeptieren. Neves sei nun “sehr verärgert und frustriert” und habe zudem gänzlich die Motivation verloren. “Das sah wie ein abgekartetes Spiel aus“, meinte der 23-Jährige und gab unmissverständlich zu verstehen, dass er “keine Lust” mehr habe, in Hamburg zu bleiben.

Auf die Vorwürfe reagierte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer gelassen. “Wenn man nicht spielt, ist man nicht glücklich. Wichtig ist, dass man sich damit auseinandersetzt“, so Beiersdorfer. “Er muss diese kleine Enttäuschung überwinden. Wir wissen, dass er ein guter Spieler ist. Er hat es nur noch nicht zur Schau gestellt.”


Neves war im Sommer des vergangenen Jahres für 7,5 Millionen Euro von Fluminense Rio de Janeiro nach Hamburg gekommen. Beim HSV konnte der 23-Jährige aber bisher nicht Fuß fassen und absolvierte lediglich sechs Kurzeinsätze in der Bundesliga. Neves befürchtet offenbar, vom brasilianischen Nationaltrainer Dunga nicht mehr berücksichtigt zu werden und die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zu verpassen. Vor seinem Wechsel nach Hamburg galt der Mittelfeldakteur als einer der besten in Brasilien tätigen Profis.