Zum Auftakt des 11. Spieltags in der Fußball-Bundesliga hat Bayer Leverkusen am Freitagabend zumindest bis zum morgigen Samstag wieder Tabellenführung übernommen. Die Elf von Coach Bruno Labbadia schlug den VfL Wolfsburg hochverdient mit 2:0 (0:0).
Die Tore für die Platzherren vor 22.500 Fans in der ausverkauften Baustelle BayArena erzielten Tranquillo Barnetta in der 57. Minute und Stefan Kießling (65.). Die Werkself verlängerte ihre Siegesserie, wie auch vor knapp einem Jahr, auf vier Spiele. Die Gäste aus Niedersachsen versemmelten dagegen ihre Generalprobe für den UEFA-Cup-Auftritt am 6. November gegen den SC Heerenveen und warten in dieser Spielzeit weiter auf den ersten Auswärtsdreier.
Dabei versprachen die 24 Bayer- und 23 Wölfe-Treffer nach zehn Spielen ein Offensiv-Feuerwerk. Doch es dauerte bis zur 13. Minute, ehe Michal Kadlec auf Seiten Leverkusens die erste nennenswerte Szene mit einem Distanzschuss hatte. In der 17. Minute blockte Gonzalo Castro auf der anderen Seite den einschussbereiten Grafite in letzter Sekunde ab. Die Gastgeber hatten besonders in der Anfangsphase erhebliche Probleme im Pass-Spiel und zudem auch Glück, als Castro gegen Edin Dzeko erneut klärte (26.). Dann verhinderte Gäste-Keeper Benaglio bei Möglichkeiten von Patrick Helmes (32.), Henrique (33.) und Simon Rolfes (36.) gegen immer gefährlicher werdende Hausherren einen Rückstand. Für DFB-Schlussmann René Adler wurde es nach einem Weitschuss von Christian Gentner (41.) nur noch einmal vor der Pause gefährlich.
Labbadia hatte seine Startformation im Vergleich zum 2:0 in Bremen nur auf der linken Mittelfeld-Position geändert, wo Barnetta seinen Landsmann Pirmin Schwegler ablöste. Bei Wolfsburg rückte der Italiener Cristian Zaccardo für den Japaner Makoto Hasebe in die Anfangs-Elf. Hasebe musste aber schon von der 19. Minute an für den an der Wade verletzten Zvjezdan Misimovic auf das Feld.
“Bis zum Strafraum machen wir das ganz ordentlich, danach fehlt die letzte Entschlossenheit“, kommentierte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler am “Premiere”-Mikrofon das Geschehen nach 45 Minuten. “Wolfsburg macht das sehr geschickt und die Räume eng. Das sind gefühlte 20 Mann in der Verteidigung“, sagte er. Das änderte sich im zweiten Abschnitt. Bayer drängte machtvoll auf die Führung, die Kießling (50./55.) auf dem Fuß und Arturo Vidal (52.) auf dem Kopf hatten. Jetzt war Leverkusen am Drücker und zog durch Barnettas herrlichen Links-Flachschuss (57.) zum dritten Saisontor des Schweizers verdient in Front. Wolfsburg kam kaum noch zu Entlastungsangriffen und fing sich durch Kießlings Kopfballtor das 0:2 ein. Es war bereits der vierte Saisontreffer des Franken.
Nach dem Rückstand steckte Wolfsburg keineswegs auf. Nach einer Chance durch Marcel Schäfer (76.) prüfte wenig später Edin Dzeko erstmals Bayer-Schlussmann Rene Adler. Doch die Schlussoffensive kam zu spät, nur Dzekos Pfostentreffer in der Nachspielzeit sorgte noch einmal für Aufregung. (dpa)