Land unter in Berlin: Hertha 1:3 gegen Frankfurt

Nach einem erneuten Heim-Debakel rauscht Hertha BSC Berlin weiter ungebremst Richtung 2. Bundesliga. Auch im 13. Versuch in Folge gelang dem Berliner Krisenclub kein Befreiungsschlag, sprich kein Sieg.

Mit einer desaströsen 1:3 (0:1)-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt am 14. Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga ist die Hoffnung auf eine wundersame Rettung nahe zu auf Null geschrumpft. Das abgeschlagene Schlusslicht der Tabelle ist nun sieben Punkte von dem rettenden Ufer entfernt. Auch Relegationsplatz 16 ist für die Mannschaft des ehemaligen Frankfurter Coach Friedhelm Funkel mit sieben Punkten Abstand schon sprichwörtlich meilenweit entfernt.

Vor 48 253 Zuschauern im Berliner Olympiastadion besiegelten Patrick Ochs in der 11. Minute, Maik Franz (70.) und Alexander Meier (75.) die bereits elfte Saisonniederlage für eine hilf- und planlose Berliner Mannschaft. Am kommenden Montag (30.11.2009) droht mehr als nur eine turbulente Mitgliederversammlung. So wird gemunkelt, dass die komplette Abwahl des Präsidiums auf die Tagesordnung kommt. Also: Land unter beim Hauptstadtclub, der seit nun schon 112 Tagen in der Liga nicht mehr gewonnen hat. Der eingewechselte Adrian Ramos betrieb in der 81. Minute mit seinem Tor nur noch Ergebniskosmetik. Frankfurt rückte mit dem ersten Auswärtssieg seit zweieinhalb Monaten und nun 19 Punkten auf der Habenseite auf Rang zehn vor.

Im Kampf um die vielleicht schon letzte Möglichkeit auf eine sportliche Wende verkrampften die Profis des Gastgebers von Anfang an. Fehlende Ordnung, technische Schwächen und sagenhaft katastrophale Fehlpässe brachten die Gäste in die Vorhand. Mit einem Zuckerpass genau zwischen die Innenverteidiger Arne Friedrich und Steve von Bergen entblößte Nikos Liberopoulos die Berliner Defensive. Ohne jede Bedrängnis schob der dieses Mal ins Mittelfeld vorgerückte Ochs zu seinem ersten Tor der Saison ein. Nicht nur in dieser Phase der Partie fehlte Hertha jeder Anspruch auf Erstliga-Zugehörigkeit.

Den ganz frühen K.o. der Berliner verhinderten nur die Inkonsequenz der Frankfurter Gäste, die nach zuletzt zwei Pleiten und 1:6 Toren bissiger als zuletzt auftraten. In der 18. Minute brachte Alexander Meier nach einer Flanke des agilen Ochs den Ball aus zehn Metern nicht im Berliner Gehäuse unter. Mit letztem Einsatz parierte Hertha-Schlussmann Jaroslav Drobny in der 25. Minute einen Schuss von Liberopoulos. Nach Zuspiel von Ümit Korkmaz wurde Ochs in letzter Sekunde abgeblockt (50.).

Hertha kam erst nach einer halben Stunde zu einigen Offensiv-Aktionen. Jedoch fand der Brasilianer Raffael für seine Pässe keine Verwerter. Waleri Domowtschijski schoss viel zu lasch (28.). Und Eintracht-Keeper Oka Nikolov entschärfte einen Versuch von Maximilian Nicu mit einer Fuß-Abwehr. Die Verzweiflung wurde bei Berlin immer größer. Am Ende rutschte Franz in eine Eingabe von Ochs (70.) und Stürmer Meier machte nach Vorarbeit von Chris die nächste schmerzhafte Niederlage für Berlin perfekt.