Nationalstürmer Miroslav Klose hat die Talfahrt des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München gestoppt und seinem Coach Jürgen Klinsmann wieder etwas Ruhe im Job verschafft.
Vier Minuten vor Schluss sicherte der Stürmer mit seinem Treffer den äußerst glücklichen 1:0 (0:0)-Sieg für den deutschen Rekordmeister, der damit die Negativserie von drei Spielen ohne Erfolg beendete. “Am Schluss hatten wir etwas Glück. Ich glaube, jetzt geht es aufwärts“, so Bayern-Manager Hoeneß, der sichtlich erleichtert wirkte. Vor 30.500 Zuschauern im ausverkauften Wildparkstadion blieben die Gäste erneut vieles schuldig, ehe Klose, mit seinem Treffer in der 87. Minute nach Flanke von Oddo, den zuletzt heftig in die Kritik geratenen Trainer erlöste. “Der Sieg war enorm wichtig“, urteilte der Manager weiter.
“Es ist wichtig, drei Punkte geholt zu haben in einer schwierigen Zeit“, sagte der zuletzt vom Coach zweimal auf die Ersatzbank verbannte Kapitän van Bommel, der diesmal aber in der Startelf stand. Bis zur letzten Minute habe Bayern gekämpft und nie aufgegeben, knüpften allerdings nahtlos an die dürftigen Leistungen vor der Länderspielpause an. Ideenlos und behäbig fand der amtierende deutsche Meister kaum eine Lücke gegen die vielbeinige Defensive der Hausherren. Nur bei einem Schuss in der 13. Minute von Franck Ribery und bei einem Versuch von Bastian Schweinsteiger eine Minute später musste der ins KSC-Tor zurückgekehrte Markus Miller, der eine starke Vorstellung zeigte, retten.
Die Gastgeber, die nach zwei Siegen in Serie mit viel Aufwind spielten, versteckten sich nicht und störten die Münchner immer wieder äußerst erfolgreich. “Im Großen und Ganzen haben wir uns neutralisiert», so Miller, der der verpassten Chance auf wenigstens ein Unentschieden nach trauerte. “Eine Unachtsamkeit und Klose haben den Ausschlag gegeben.” Mit seinem Lattentreffer hatte Sebastian Freis (15.) die beste Chance des KSC vor dem Seitenwechsel. Einen Schuss von Antonio da Silva fünf Minuten später konnte Bayern-Schlussmann Michael Rensing im Nachfassen parieren.
Die nächste Schrecksekunde kam für die Bayern kurz vor der Pause, als der erneut schwache Luca Toni verletzt vom Platz humpelte. Für ihn kam Lukas Podolski in die Partie. Doch auch nach dem Seitenwechsel fand der Favorit zunächst keine Antwort auf die Schelte der vergangenen Wochen. Die Karlsruher wurden nun immer mutiger und brachten die Bayern-Hintermannschaft um den von Klinsmann wieder ins Abwehrzentrum beorderte Martin Demichelis mehrfach in Verlegenheit. Alex Iaschwilis Schuss konnte Rensing gerade noch zur Ecke lenken (55.). Kurz darauf hatte der nach zuletzt heftiger Kritik verunsicherte Münchner Keeper Glück, als er Joshua Kennedy den Ball vor die Füße prallen ließ, dieser aber aus spitzem Winkel das Tor verfehlte.
Auch der glücklose Ribery konnte im Spiel der Bayern nur selten für Überraschungsmomente sorgen und musste nach einer Stunde entkräftet für Tim Borowski Platz machen. Erst in den letzten Minuten bekamen die fahrig und fehlerhaft agierenden Klinsmann-Schützlinge die Partie wieder besser in den Griff und “duselten” sich am Ende zum Punkte-Dreier. Hoeneß war dies egal: “Von der Moral her stimmte es zu 100 Prozent.” (dpa)