Kellerkinder Cottbus und Bielefeld unter Druck

Energie-Coach Bojan Prasnikar hat seine Akteure vor dem Keller-Duell mit Arminia Bielefeld von der Außenwelt abgeschottet gleichzeitig den Druck erhöht.

Wenn wir den gleichen Weg weiter gehen wie zuletzt, haben wir keine Chance“, sagte der Übungsleiter der Lausitzer am Gründonnerstag, bevor er sich mit seiner Truppe auf den Weg ins geheim gehaltenen Hotel in Bad Saarow begab. “Es wurde schon zu viel geredet“, fügte Prasnikar nach fünf Liga-Pleiten hintereinander, durch die der FC Energie (20 Punkte) auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht ist, hinzu.

Für das Abstiegs-Endspiel gegen die Ostwestfalen muss Energie auf die Dienste von Stiven Rivic (erkrankt) und Dusan Vasiljevic (Adduktoren- Probleme) verzichten. Spielgestalter Ervin Skela ist dafür wieder mit an Bord, erstmals auf der Bank wird der langzeitverletzte Mariusz Kukielka sitzen. “Wir wollen in der Liga bleiben, dafür brauchen wir den richtigen Willen und den richtigen Geist“, meinte Prasnikar.

In Bielefeld sieht man den Showdown am 27. Spieltag nach außen gelassener. “Für mich ist das kein Endspiel“, sagte Frontzeck am Donnerstag, obwohl seine Mannschaft nach den Heimniederlagen gegen Wolfsburg (0:3) und Schalke (0:2) als Tabellen-15. mit 24 Punkten nur 4 Zähler mehr als Cottbus hat. Seine Mannschaft, die zuletzt beim Karlsruher SC (1:0) gewann und als Gast des 1. FC Köln beim 1:1 einen Punkt holte, werde sich dem Kampf stellen, meinte der 45-Jährige.


In den zwei Tagen am idyllischen Scharmützelsee sollen die zuletzt auch von Selbstzweifeln geplagten Cottbuser Spieler vor allem die Köpfe wieder frei bekommen. “Zuletzt hat es zurecht viel Kritik gehagelt, aber jetzt kommt für uns das entscheidende Spiel“, erklärte Kapitän Timo Rost, der allen Kollegen im Trainingscamp noch einmal ausdrücklich den Ernst der Lage klarmachen will. “Wenn wir die Klasse halten, hat jeder etwas davon. Wenn wir absteigen, gibt es nicht eine Handvoll Spieler, die einen neuen Verein finden“, sagte Rost.

Manager Steffen Heidrich stufte die Partie, zu der Energie alle Frauen und Kinder mit einem Sonderpreis lockt und rund 16 000 Fans erwartet, als “reines Ergebnisspiel” ein. “Der Hebel muss umgelegt werden, der Glaube muss wieder her. Mit welchen Mitteln, ist vollkommen egal“, unterstrich Heidrich, der seinem Team die Wende weiter zutraut. “Sie haben ja schon bewiesen, dass es anders geht.”