“Karate-Kicker” Jauregui für ein Jahr gesperrt

Das Sportgericht des Bolivischen Fußball-Verbandes hat den Nationalspieler Sergio Jauregui nach seinem Karate-Tritt gegen einen Gegenspieler für ein Jahr aus dem Verkehr gezogen.

Am 23. August hatte der 24 Jahre alte Defensivmann vom Club Blooming im Stadtderby von Santa Cruz seinen Gegenspieler Leonardo Medina von Oriente Petrolero halb ins Gesicht und halb in die Brust getreten. Zuvor hatten beide Akteure die Rote-Karte erhalten. Media musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die Zeitung “La Razó” kritisierte die Strafe sei zu gering.

Jauregui gab an, einen “Black Out gehabt” zu haben. Nachdem er seinen Gegenspieler im Krankenhaus besucht hatte, sagte er: “Ich bin doch kein Mörder” und kündigte an, Medina zusammen mit seiner Familie zum Essen einladen zu wollen. Er bereue alles und könne nicht einmal seiner neun Monate alten Tochter in die Augen schauen, beteuerte Jauregui. In seiner Heimat ist der Spieler jedoch seit Jahren für seinen oft brutalen Einsatz bekannt. In seiner kurzen Karriere sah Jauregui schon 13 Mal die rote Karte – allein viermal seit 2006 im Derby gegen Oriente.

In Uruguay, wo sich Blooming unterdessen auf ein Duell gegen River um den Südamerika-Cup “Conmebol” vorbereitete, wurde Jauregui von zwei Leibwächtern bewacht. Obwohl der Uruguayer Medina sagte, er wolle keine Anzeige gegen den Aggressor erstatten, werden Racheakte von Landsleuten des Opfers befürchtet. Nach der Sperre sollen Ligen anderer Länder in den Genuss des “Karate-Kickers” kommen. Blooming- Chef Federico Sánchez sagte, es gebe Verhandlungen mit Vereinen aus Paraguay und Israel. Auch Brasilien sei eine Möglichkeit. Aber das Sportgericht Boliviens meint, die Sperre gelte für die ganze Welt.