Der Pfälzer Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern hat noch nicht richtig in die Rückrunde gefunden. Doch anstatt die Gründe für den schwachen Start in den eigenen Reihen zu suchen, gilt sämtlicher Frust der “Roten Teufel” nach der 0:2 (0:0)-Pleite beim FC St. Pauli dem Unparteiischen Thorsten Kinhöfer.
FCK-Spielgestalter Anel Dzaka haderte: “Der Schiedsrichter war eine Katastrophe, ich werde heute sicher kein Wort mehr mit ihm wechseln.” Dabei sahen sich die Gäste laut Coach Milan Sasic “in zwei Schlüsselszenen” benachteiligt: Zum einen war es die erste Gelben Karte, die sich Defensivmann Martin Amedick einhandelte, die in der 40. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote nach sich zog. Und dann war da noch der Elfmeter, den Alexander Ludwig in der 62. Minute zum 1:0 nutzte, nachdem David Hoilett von Moussa Ouattara gefoult wurde. “Beim Elfer sieht man ganz klar, dass er abhebt, bevor er getroffen wird“, erklärte Kaiserslauterns Mannschaftskapitän Axel Bellinghausen.
Die Kritik am Schiedsrichter kann indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Pfälzer noch nicht in die Rückrunde gefunden haben. Während die Mitaufstiegskonkurrenten Freiburg (42 Zähler) und Mainz (39) in der Rückrunde Punkt um Punkt sammeln, hat das Team von Sasic mit 35 Punkten auf dem Konto und ganzen vier Zählern im neuen Jahr die schwächste Rückrunden-Bilanz aller Anwärter auf die 1. Liga. Nur zwei Siege in der Fremde sind zugleich auch kein Empfehlungsschreiben für den Aufstieg. Will man nicht frühzeitig in der Rückserie de Anschluss nach oben verlieren, muss am kommenden Sonntag im Kampf um den Relegationsplatz der Tabellendritte SpVgg Greuther Fürth (36) geschlagen werden. “Wir müssen das Ergebnis zu Hause gegen Fürth wettmachen“, forderte Bellinghausen.
Vor dem gestrigen Siel sah die Ausgangslage für Pauli ähnlich prekär aus: Nur einen mageren Zähler aus drei Spielen hatte der Kiez-Club im neuen Jahr holen können und dabei beinahe die glänzende Hinrunde verspielt. Statt fast unbemerkt von der Konkurrenz als Aussenseiter oben mitmischen zu können, forderte Coach Stanislawski zunächst “40 Punkte”, um sich nicht plötzlich doch noch im Abstiegskampf wieder zu finden. Solche oder ähnliche Sorgen dürften nach dem 2:0-Erfolg, den Morike Sako (87.) endgültig sicherte, hinfällig sein. “Nach den verlorenen Spielen zuletzt hat meine Mannschaft eine Reaktion gezeigt“, so der Trainer. Das die Gastgeber dabei mehr kämpferisch als spielerisch zu überzeugen wussten, gab Manager Helmut Schulte zu: “Das war mehr Fischfrikadelle als Fischfilet.”