HSV und Argentinier Sorin gehen ab sofort getrennte Wege

Wie der Fußball-Bundesligist Hamburger SV aus dem Trainingslager im österreichischen Längenfeld mitteilte, hat sich Sportchef Dietmar Beiersdorfer mit dem Argentinier Juan Pablo Sorin auf eine Auflösung des bis zum 30. Juni 2009 laufenden Vertrag geeinigt. Damit ist das Kapitel Sorin, der für die einen als Hoffnungsträger im Wartestand und für die anderen als Riesen-Missverständnis galt, bei den Hanseaten beendete.

Dem ehemaligen Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft und WM-Teilnehmer von 2006 wird der Abschied aus der Hansestadt mit rund einer Million Euro versüßt. Mit dem Abschied spart jedoch der HSV, denn so galt der Argentinier als Topverdiener unter den HSV-Akteuren. Sein geschätztes Jahresgehalt dürfte bei etwa 2,7 Millionen Euro gelegen haben.

Die Hamburger hatten im August 2006 für den verletzungsanfälligen Spieler eine Ablöse von 2,5 Millionen Euro an den spanischen Erstligisten FC Villarreal überwiesen. Die Bilanz des 76-malige Nationalspieler in Hamburg ist aber recht dürftig: 19 Einsätze in der ersten Saison und in der zweiten Saison ganze 5 Spiele bzw. recht dürftige 119 Minuten. Die restliche Zeit verbrachte Sorin zumeist in Arztpraxen in Spanien oder Argentinien. So laborierte er immer wieder an diversen Muskelfaserrisse oder machten ihn mittlerweile wohl schon chronische Kniebeschwerden zu schaffen.


Eine Zeitung errechnete mal, dass der Argentinier den Hamburgern monatlich 300.000 Euro kostete. Da wurde aber vergessen, dass die Verwaltungsgenossenschaft nach sechs Wochen Krankheit das Gehalt bezahlt. Die Obergrenze liegt hier bei maximal 5.786,66 Euro, sodass Sorin seit September 2007 diesen Betrag überwiesen bekommen hatte.

War er denn mal gesund und hatte er gespielt, war Sorin, der seit 1995 bei elf Vereinen anheuerte, eine Bereicherung für die Hamburger. Mit viel Dynamik und Power belebte der Defensiv-Akteur auf der linken Außenbahn das Angriffsspiel der Hamburger und riss mit seiner Leidenschaft andere Spieler mit. Doch kaum war Hoffnung aufgetreten, kam der nächste Rückschlag. Und auch deswegen hört sich das Fazit des Sportchefs Beiersdorfer ernüchternd an: “Er hat zu wenig gespielt!”

Ein seltener Lichtblick – Sorin bejubelt
einen seiner Treffer für den HSV

(dpa)