HSV-Titel-Trauma laut Hoffmann “nicht mehr zu tilgen”

Bernd Hoffmann, Vorstandsboss des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, sieht die drei verspielten Chancen auf einen Titel als historische Fehlleistung an.

In meiner gesamten beruflichen Karriere hat mich noch nie etwas so getroffen. In 19 Tagen haben wir alles verspielt, was wir zuvor durch starke Leistungen in 290 Tagen aufgebaut haben. Dieses Trauma der letzten 19 Tage wird aus der Geschichte des HSV nicht mehr zu tilgen sein“, sagte der HSV-Chef dem “Hamburger Abendblatt”.

Dem Bundesliga-Dino wurde vom Nord-Konkurrenten SV Werder Bremen sowohl das DFB-Pokal-Finale als auch das Endspiel um den UEFA-Cup verwehrt. Dazu kommen die drei erfolglosen Spiele in der Bundesliga, welche den HSV nicht nur um die Titelchancen brachte, sondern auch auf den sechsten Tabellenplatz abstürzen ließ. Nun muss die Mannschaft von Coach Martin Jol aufpassen, am Ende der Saison nicht mit komplett leeren Händen dazustehen. Hoffmann glaubt, dass es dem Team auch “an Leidenschaft und der absoluten Überzeugung” mangelte. Der Zusammenbruch der Hamburger gegen Ende der Saison habe “schon eine lange Geschichte“, meinte Hoffmann. “Wir haben in den letzten Jahren vieles aufgebaut und dann immer in der alles entscheidenden Phase gepatzt. Das ist sicher auch eine Mentalitätsfrage.”


Der Club-Chef warnt vor dem verpassen eines internationalen Startplatzes in der kommenden Saison. “Unsere gesamten Überlegungen im Transferbereich basieren auf der Annahme, dass wir auch im nächsten Jahr wieder international spielen.” Der 46 Jahre alte HSV-Chef schränkte die Auswirkungen bei verpasster Qualifikation für die Europa League allerdings ein: “Auch im schlimmsten Fall würden wir wirtschaftlich handlungsfähig bleiben.”