HSV: Rost vs. Drobny – Wer wird Nummer eins in Hamburg

Wer gedacht hätte, dass der Hamburger SV einen dringend benötigten Abwehr- oder einen Mittelfeldspieler als ersten Neuzugang für die kommende Saison präsentiert, hat sich ziemlich getäuscht. Die Hanseaten haben sich mit Jaroslav Drobny von Absteiger Hertha BSC Berlin einen Torwart geangelt.

Damit steht fest, dass es bei den Hamburgern das brisanteste Torwart-Duell der Bundesliga gibt. “Sicherlich ist so eine Situation außergewöhnlich, aber wir sind außergewöhnlich“, erklärte der neue Trainer Armin Veh.

Zuvor hatte der 30-jährige tschechische Keeper beim HSV einen Dreijahresvertrag unterzeichnet. “Wir haben ihn nicht als Nummer eins geholt, aber Frank ist mittlerweile schon 37“, betonte der Coach und fügte hinzu: “Wenn so ein guter Torhüter auf dem Markt ist, muss man zugreifen“.

In den kommenden Wochen werden die letztjährige Nummer eins Rost und der ablösefreie Drobny um den Stammplatz kämpfen, einen Zeitpunkt für eine Festlegung auf einen der beiden Schlussmänner gibt es allerdings nicht. Das die Situation Konfliktpotenzial berge, gab Veh, der der Nachfolger von Bruno Labbadia ist, mit einem Schmunzeln zu: “Das ist ein bisschen wie in der Nationalmannschaft mit Neuer, Wiese und Butt.” Beide Torhüter hätten lange Zeit bewiesen, dass sie gute Torhüter sind, erklärte Veh und ließ sich dabei keine Favorisierung eines Kandidaten entlocken.

In Berlin habe Drobny seine Stärken auf der Linie und in der Strafraumbeherrschung bewiesen, dagegen habe sich Rost als Vollprofi gezeigt, als er von der neuen Situation erfahren habe und mache zudem einen sehr guten Eindruck im Training. “Ich habe keine Problem mit Frank Rost, ich habe großen Respekt vor ihm“, so Drobny. “Der Beste wird spielen“. Drobny sei die Entscheidung für den HSV, trotz Angeboten aus dem Ausland, nicht schwergefallen: “Der Verein hat zweimal im Halbfinale der Europa League gestanden und hat große Ambitionen“, erklärte die Nummer zwei Tschechiens.