Der Hamburger SV hat im Kampf um die Meisterschaft einen herben Dämpfer einstecken müssen. Sekunden vor dem Abpfiff besorgte Sebastian Freis das Tor für den Karlsruher SC zum 3:2 (0:1)-Heimsieg.
Dabei hatten die Hanseaten vor 28.368 Fußball-Fans im Wildparkstadion schon mit 2:0 in Führung gelegen. Die Tore für die zuletzt fünfmal ungeschlagenen Norddeutschen erzielten Angreifer Paolo Guerrero (7. Minute) und Abwehrspieler Collin Benjamin (48.). Doch zweimal Freis (49./90.+2) und der im Winter zum KSC zurückgekehrte Giovanni Federico (53.) besiegelten dem KSC den ersten Heimerfolg gegen den HSV nach zwölf Jahren.
Zudem müssen die frustrierten Hamburger vorerst auf Torjäger Mladen Petric verzichten, der nach einem leichten Schubser gegen Marco Engelhardt die Rote Karte sah (76.). Sechs Minuten später durfte dann auch Engelhardt wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vorzeitig duschen.
Auf der Welle der jüngsten Erfolge legten die zuvor fünfmal unbesiegten Hamburger gleich den Vorwärtsgang ein. Trainer Martin Jol hatte den dänischen Winter-Neuzugang Michael Gravgaard für den verletzten Bastian Reinhardt in die Abwehr beordert. Ansonsten vertraute der Niederländer dem Team, das zum Rückrunden-Start Bayern München 1:0 bezwungen hatte. Schon die erste Chance nutzte Guerrero zur Führung. Der Ersatz für den zum letzten Mal gesperrten Ivica Olic nahm Karlsruhes Engelhardt in der eigenen Hälfte den Ball ab, startete ein Solo und vollstreckte nach feinem Doppelpass mit Kapitän David Jarolim eiskalt.
Petric (17.) und Jonathan Pitroipa (25.) vergaben wenig später die Chance zu erhöhen. Dann aber ließen die Bemühungen der Gäste nach, die Hausherren kamen besser ins Spiel. Die größte Möglichkeit vor der Pause vergab Freis, als er frei vor dem Tor am herausstürzenden HSV- Keeper Frank Rost scheiterte (40.).
Kurz nach dem Seitenwechsel kam plötzlich Fahrt in die zuvor eher schwache Partie. Binnen fünf Minuten fielen gleich drei Tore. Zunächst bediente der starke Jarolim Benjamin mustergültig, der 30- Jährige donnerte den Ball in den Winkel. Doch der Abstiegskandidat bewies Moral. Postwendend nutzte Freis eine Flanke von Andreas Görlitz zum Anschlusstor. Die Hamburger verloren prompt den Durchblick und wurden schon wenig später durch Federicos 16-Meter- Schuss zum 2:2 bestraft. (dpa)