HSV nach 1:0 über Gladbach wieder Tabellenführer

Der HSV hat sich am sechsten Tag der Fußball-Bundesliga die Tabellenführung zurückgeholt. Der Bundesliga-Dino gewannen mit 1:0 (1:0) gegen einen erschreckend schwachen Aufsteiger Borussia Mönchengladbach. Auf Coach Jos Luhukay kommen nach der vierten Pleite in Folge unruhige Zeiten zu.

Dabei erzielte der zweifache Torschütze im DFB-Pokal-Spiel unter der Woche gegen Bochum (2:0), Mladen Petric den Treffer des Tages bereits in der 11. Minute. Die 57.000 Anhänger in der erstmals in dieser Saison ausverkauften HSH-Nordbank-Arena sahen anfangs einen überlegenen Gastgeber, der mit nunmehr 13 Zählern auf dem Konto wieder den FC Schalke 04 von der Spitze verdrängte. Die Gäste, die eine nicht bundeligataugliche Leistung darboten, stecken nach der fünften Schlappe im sechsten Spiel hingegen vorerst im Tabellenkeller fest.

Nach der 0:3-Niederlage unter der Woche im Pokal bei Energie Cottbus zog der zuletzt unter Druck geratene Luhukay seine Mannschaft beinahe komplett nach links um. Gleich sechs Akteure, darunter Marko Marin und Mannschaftskapitän Oliver Neuville, mussten zunächst weichen. Drei wurden gleich auf die Tribüne befördert bzw. gar nicht erst mit nach Hamburg genommen. Doch die Umbauarbeiten blieben gegen dominante Platzherren wirkungslos. Gleich die erste HSV-Möglichkeit nutzte Petric, den Coach Martin Jol erstmals gemeinsam mit dessen kroatischen Nationalelf-Kollegen Ivica Olic von Beginn an aufbot, zur frühen Führung. Petric drückte eine Freistoß-Flanke von Thiago Neves, der für Piotr Trochowski im Mittelfeld die Fäden zog, per Kopf ins Gäste-Gehäuse.


Spürbar verunsichert fanden die Gäste im ersten Durchgang überhaupt nicht ihren Rhythmus. Zu passiv und defensiv agierte die Luhukay-Elf, so dass die keineswegs brillanten Hamburger Ball und Gegner nach Belieben kontrollierten. Bis auf einen Freistoß von Neuzugang Petric (41.) tauchten die Hanseaten, bei denen Marcell Jansen gegen seinen Ex-Club auf der linken Mittelfeldseite zum Einsatz kam, aber nur selten vor dem Tor von Borussen-Keeper Christofer Heimeroth auf.

Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff hatte der vom FC Bayern München verpflichtete Jansen das 2:0 auf dem Fuß, als er in einen Olic-Pass rutschte. Wenig später scheiterte der eingewechselte Jonathan Pitroipa (74.) an Heimeroth. Auf der Gegenseite gab Soumaila Coulibaly, der für den angeschlagenen Karim Matmour gekommen worden war, in der 56. Minute das erste gefährliche Lebenszeichen der Borussia ab. Und die Gäste schöpften Mut. Vor allem Dribbler Marin, den Luhukay in der Schlussphase brachte, sorgte für neuen Schwung. Pech hatte der 19-Jährige mit einem Heber, der auf der Latte landete (71.). Auch Rob Friend blieb in letzter Minute mit einem Kopfball glücklos, so dass der HSV trotz einiger Schwächen im zweiten Durchgang seinen dritten Heimsieg feiern konnte. (dpa)