Der Tabellenführer Bayer Leverkusen hat mit dem 4:0 (3:0)-Heimsieg über Eintracht Franfurt zum Auftakt des 12. Spieltages am gestrige Freitagabend vorgelegt, nun muss der Hamburger SV nachlegen. Die Hanseaten können nur mit einem dreifachen Punktgewinn bei Hannover 96 den Kontakt halten.
Diese Voraussetzung erhöht die ohnehin beträchtliche Brisanz im 43. Nord-Derby beim vermeintlichen Aussenseiter aus Niedersachsen, der mit zuletzt zwei Erfolgen in Serie ohne Gegentreffer eine Menge Selbstbewusstsein tanken konnte. Zudem ist die AWD- Arena mit 49.000 Fußball-Fans erstmals in der laufenden Spielzeit ausverkauft.
HSV-Coach Bruno Labbadia warnte seine Akteure: “Hannover hat einen Aufwärtstrend, sie haben sich gefangen und werden mit viel Euphorie spielen.” Auch eine Spitzenmannschaft kann gegen irgendeine Bundesliga-Truppe nach einem internationalen Spiel unter der Woche “wie vor einigen Jahren mit 10 bis 15 Prozent weniger antreten“, meinte der Hamburger Übungsleiter. Auch zählt 96 nicht zu den Lieblingsgegnern des Bundesliga-Dinos. In 14 Duellen seit Hannovers Wiederaufstieg konnte der HSV gerade einmal drei Spiele für sich entscheiden.
Nach dem mageren 0:0 gegen Celtic Glasgow versprach Labbadia Besserung: “Wir werden mit einer Top-Einstellung in das Spiel gehen.” Jerome Boateng kehrt wieder in den Kader zurück und soll der Defensivabteilung Stärke verleihen. Fraglich ist der Einsatz von Guy Demel. Nach wie vor lagt sich Ivorer mit Wadenproblemen herum.
Hannovers Trainer Andreas Bergmann sagte vor dem Sonntagsspiel: “Wenn wir Mut und Einsatz zeigen, aber auch spielerisch ans Limit gehen, können wir gewinnen.” Der Fußball-Lehrer wird wohl mit der Startelf antreten, die zuletzt 1:0 in Köln gewann. Auch Abwehr-Boss Christian Schulz, der sich unter der Woche beim Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München behandeln ließ, ist wieder einsatzbereit. Für Tore soll Angreifer Jiri Stajner sorgen. Gegen die Hanseaten war der Tscheche bereits viermal erfolgreich.