HSV meldet sich mit einem 2:0-Sieg über Cottbus zurück

Gegen seinen Angstgegner Energie Cottbus hat der Fußball-Bundesligist Hamburger SV sich aus dem Zwischentief geschossen und gehört nach einem 2:0 (2:0)-Heimsieg über die Lausitzer zum Verfolgertrio von Tabellenführer Hertha BSC.

Im Schongang gewannen die Hanseaten nach zuletzt mehr als dürftigen Leistungen in der Liga und im UEFA-Cup gegen den Abstiegskandidaten Cottbus. “Das war ein Arbeitssieg, aber er war ziemlich wichtig“, so Coach Martin Jol. Die Hamburger liegen mit dem erzieltem Dreier als Vierter genau wie Bayern München und der VfL Wolfsburg vier Zähler hinter dem Spitzenreiter Berlin.

Die Treffer gegen den überforderten Tabellen-Vorletzten erzielten Ivica Olic in der 32. Minute und Piotr Trochowski (39.) mit einem frechen Freistoß. “Hamburg hat uns in der ersten Halbzeit sofort unter Druck gesetzt. Mit dem zweiten Schuss auf das Tor war die Entscheidung gefallen“, sagte Trainer Bojan Prasnikar.

Mit einer über weite Strecken ordentlichen Leistung tankten die Hanseaten vor 50.121 Zuschauern in der HSH Nordbank Arena Selbstvertrauen für das schwere Rückspiel im UEFA-Pokal bei Galatasary Istanbul am kommenden Donnerstag (19. März). “In der zweiten Halbzeit hat uns die Spritzigkeit gefehlt, aber ich bin zufrieden“, meinte Jol. Im Dezember 2001 hatten der HSV den letzten Heimsieg über Cottbus geschafft.

Nach bereits 35 Gegentreffern in der Bundesliga und den Niederlagen gegen Wolfsburg und in Mönchengladbach sowie dem 1:1- Unentschieden im UEFA-Pokal gegen Istanbul hatte Jol Team stark verändert. Unter anderem musste Piotr Trochowski auf die Bank. Mickael Tavares, Albert Streit und Ivica Olic, der neben Paolo Guerrero und Mladen Petric stürmte, kamen neu ins Team. Nationalspieler Trochowski freilich durfte schon nach einer halben Stunde wieder mitmachen, als Petric mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt werden musste. “Zwei bis drei Wochen Pause werden es wohl werden“, sagte Petric.

Nach einem haarsträubenden Fehler von Ivan Radeljic kam der Franzose Tavares an den Ball und spielte sofort kurz in die Mitte. Olic flog heran und wuchtete den Ball mit dem Kopf über die Linie. Mit Wut im Bauch sorgte dann Trochowski für so etwas wie die Vorentscheidung. Direkt verwandelte der Nationalspieler einen Freistoß aus halbrechter Position. Cottbus-Keeper Gerhard Tremmel schaut dem strammen Schuss aus 20 Metern ins rechte Toreck verdutzt hinterher. Trochowski lachte verschmitzt.

Die Halbzeitführung der Hamburger ging demnach vollauf in Ordnung, Zu passiv waren die auf vier Positionen veränderten Cottbuser gewesen. Auch nach dem Wechsel änderte sich im Spiel der ohne ihren erkrankten Regisseur Ervin Skela aufgelaufenen Gäste nicht viel. Im Gegenteil: Der nach der Saison zu den Bayern wechselnde Olic hatte die erste Chance, doch Ivica Iliev klärte auf der Linie. Danach freilich kamen die Gäste etwas besser ins Spiel, waren aber im Abschluss zu harmlos. “Wir sind im Abstiegskampf erfahren, wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren“, sagte Cottbus-Profi Timo Rost. (dpa)