Hoffenheims Krise geht weiter – 0:1 gegen Hertha

Hertha BSC Berlin hat sich dank eines Glückstreffers von Patrick Ebert wieder im Kampf um die deutsche Meisterschaft zurückgemeldet.

Der Hauptstadtclub gewann zum Auftakt des 29. Spieltags in der Fußball-Bundesliga am Freitagabend bei 1899 Hoffenheim mit 1:0 (1:0) und zog sich zumindest bis zum Samstag am HSV und dem FC BAyern München vorbei auf den zweiten Tabellenplatz. In der mit 30.150 Fußball-Fans ausverkauften Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim entschied Ebert mit seinem zweiten Saisontor das Spiel in der 40. Minute, das über weite Strecken von den Platzherren dominiert wurde. Dabei zeigte der “Dorfclub” zumindest im Ansatzweise wieder den Fußball, mit dem sie noch in der Hinrunde begeistert hatten. Aber einmal mehr waren sie im Abschluss viel zu harmlos und warten somit bereits seit elf Spielen auf einen dreifachen Punktgewinn.

Die Gäste traten zwar nicht wie ein Titelkandidat auf, wussten aber als Meister der Effizienz zu überzeugen, indem sie die einzige Möglichkeit nutzten. Hertha beschränkte sich lange Zeit auf Defrensivarbeit und waren zu umständlich im Spielaufbau. Etwas überraschend stand Marko Pantelic, dessen Abgang aus Berlin im Sommer beschlossene Sache ist. Der Serbe, der nach auskurierter Verletzung vehement seinen Einsatz gefordert hatte, blieb aber blass und hatte seine beste Szene, als er Ebert den Ball zum 1:0 auflegte.


Wesentlich engagierter trat der ins Bundesliga-Mittelmaß gestürzte Herbstmeister auf, der trotz zahlreicher Ausfälle über weite Strecken der Partie Fußball fast wie in der Vorrunde demonstrierte. Hoffenheim spielte druckvoll und holte schon in den ersten zehn Spielminuten zehn Eckbälle heraus. In der 23. Minute verhinderte nur eine Glanztat von Hertha-Schlussmann Jaroslav Drobny die eigentlich verdiente Führung der Hausherren durch Christoph Janker, der im Strafraum frei zum Schuss gekommen war. Auffälligster Akteur bei 1899 war Sejad Salihovic, über dessen linke Seite fast alle Angriffe liefen.

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel gelang den Berlinern fünf Minuten vor der Pause mit der ersten Torchance die Führung. Von Pantelic freigespielt versetzte Ebert seinen Bewacher Janker und überwand Timo Hildebrand mit einem nicht unhaltbar scheinenden Schuss in die kurze Ecke. “Ich bin nicht zufrieden mit unserem Spiel. Heute haben wir aber wieder die Effizienz, die uns in dieser Saison ausgezeichnet hat“, meinte Hertha-Manager Dieter Hoeneß zur Pause.

Die zweite Spielhälfte war fast eine Kopie der ersten: Hoffenheim spielte weiter entschlossen nach vorn, fand jedoch keine Mittel gegen die aufmerksame Hintermannschaft der Berliner. Bei einem Kopfball von Salihovic (63.) bot sich den Gastgebern die Chance zum Ausgleich, sechs Minuten später brachte Chinedu Obasi das Kunststück fertig, als fünf Metern am Tor vorbeizuzielen. Obwohl 1899-Trainer Ralf Rangnick in der zweiten Hälfte mit Wellington und Boubacar Sanogo zwei weitere Stürmer einwechselte, wollte das 1:1 nicht gelingen. Pech kam hinzu, als Sanogo (77.) an den Pfosten köpfte. (dpa)