Hoffenheim nach 5:2 in Hannover an der Spitze

Der Höhenflug des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim hält weiter an. Die ungemein spielfreudige Mannschaft um Coach Ralf Rangnick hat mit einem deutlichen 5:2 (1:0) bei Hannover 96 zumindest bis zum Sonntag die Tabellenführung Bundesliga übernommen.

Vor 42.321 Zuschauern erzielten Torjäger Vedad Ibisevic (31./83.) mit seinem Saisontoren Nummer acht und neun, Chinedu Obasi (71.), Sejad Salihovic (72.) und Demba Ba (80.) die Treffer zum verdienten Auswärtssieg. Für die Hannoveraner, die ihre erste Heimpleite nach zehn Spielen hinnehmen mussten, trafen Christian Schulz (48.) und Jiri Stajner (64.) zur zwischenzeitlichen Führung.


Coach Rangnick hatte bei seiner Rückkehr an die frühere Wirkungsstätte allen Grund zur Zufriedenheit. Seine Elf wirkte leichtfüßig, war kombinationssicher und ließ sich auch zur Beginn der zweiten 45 Minuten, als die Hausherren in Führung gingen, nicht aus dem Ruhe bringen. Die Niedersachsen fanden gegen den Offensiv-Fußball von Hoffenheim kein Gegenmittel und ging am Ende völlig unter. Mittelfeldspieler Arnold Bruggink (86.) sah zu allem Überfluss wegen groben Foulspiels die Rote Karte.

Bei den Gastgebern fehlte erstmals nach 75 Punktspielen ohne Pause Keeper Robert Enke. Für den mit Kahnbeinbruch verletzten Nationaltorwart stand Florian Fromlowitz im Tor. Bei seinem 96-Debüt hatte der der ehemalige Lauterer von Anfang an ordentlich zu tun und wirkte bei seinem Auftreten nicht immer sicher. Mit einem Freistoß prüfte Carlos Eduardo (12.) den 22-Jährigen, der im Nachfassen parierten konnte. In der Folgezeit diktierte Hoffenheim klar das Geschehen. Das Sturm-Trio Ba, Obasi und Ibisevic wirbelte mit Hackentricks und Doppelpässen die Abwehr der Gastgeber gehörig durcheinander.


Das 1:0 durch Ibisevic war hochverdient. Andreas Beck bereitete den achten Saisontreffer des Torjägers mit einer genau getimten Flanke vor. Bei Hannover 96 lief wenig zusammen. Das Mittelfeld, in dem Hanno Balitsch für Enke die Kapitänsbinde trug, produzierte zahlreiche Fehlpässe. Ex-Nationalspieler Jan Schlaudraff war ein Totalausfall und wurde von Trainer Dieter Hecking bereits zur Halbzeit gegen Jiri Stajner ausgewechselt.

Die Gastgeber kamen mit neuen Schwung aus der Kabine und gingen nach Standardsituationen sogar in Führung. Doch der Zwischenspurt verpuffte. Der Aufsteiger hielt an seinem Offensivsystem fest, wurde immer überlegener und feierte nach zwei Auswärtsniederlagen einen hoch verdienten Dreier. (dpa)