Der Liga-Neuling und Überflieger 1899 Hoffenheim ist einfach nicht vom ersten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga wegzubekommen. Der Dorf-Club setzte sich mit 3:1 (0:1) beim VfL Bochum durch und feierte bereits den vierten Dreier hintereinander und festigte damit seine Position als Nummer eins.
Vor 24.444 Fußball-Fans steckten die Gäste aus Baden den frühen Rückstand durch Dennis Grote in der 3. Minute wett und wendeten die Partie im zweiten Durchgang durch Treffer von Demba Ba (64.), Vedad Ibisevic (70./Foulelfmeter) mit seinem elften Saisontor und Carlos Eduardo (71.) innerhalb von nur sieben Minuten zum siebten dreifachen Punktgewinn in dieser Saison. Die Gastgeber aus Bochum stecken dagegen nach der sechsten sieglosen Partie hintereinander im Tabellenkeller fest. Zu allem Übel verlor der VfL auch noch Christoph Dabrowski in der 76. mit Gelb-Rot.
Die Hausherren kauften ihrem Kontrahenten mit großem körperlichen Einsatz zunächst den Schneid ab und hemmten damit bei der offensivstärksten Mannschaft der Liga den Spielfluss. Doch mit zunehmender Spieldauer setzte sich die Klasse der Hoffenheimer immer mehr durch, deren Angriffsreihe mit Chinedu Obasi, Ba und Top-Torjäger Ibisevic in den zweiten 45 Minuten von der robusten VfL-Defensive nicht mehr zu halten war. Auf Seiten der Koller-Elf wurden die Offensivaktionen meist von Paul Freier geprägt, der seine beste Saisonleistung zeigte. Der Ex- Nationalspieler (41.) und Mimoun Azouagh (42.) per Freistoß besaßen kurz vor dem Pausentee sogar die Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen.
Drei Tage nach seinem Blitzstart gegen den Hamburger SV wurde der Neuling diesmal selbst kalt erwischt. Als Matthias Jaissle den Ball nach einer Freier-Flanke nicht weit aus der Gefahrenzone bekam, traf Grote aus 16 Metern flach in die kurze Ecke. Der 22-Jährige war nur aufgrund der Verletzung von Angreifer Stanislav Sestak in die Anfangself gekommen und erzielte sein zweites Saisontor. Der frühe Treffer gab den Bochumern zwar Auftrieb, dennoch übernahmen die Badener ab Mitte der ersten Hälfte das Kommando. Vor allem Sejad Salihovic bewies im Mittelfeld viel Übersicht. Der Bosnier besaß auch die beste Chance zum Ausgleich (44.), als VfL-Torhüter Daniel Fernandes seinen Freistoß gerade noch vor der Linie erwischte.
Im zweiten Durchgang erhöhte die Elf von Ralf Rangnick das Tempo und den Druck, während Bochum kaum noch Zeit zur Entlastung fand. Es dauerte bis zur 64. Minute, dann hatten die Gäste die Lücke gefunden. Nach einer Hereingabe von Carlos Eduardo drückte Ba den Ball mit der Hacke über die Linie. Sekunden zuvor hatte Schiedsrichter Peter Gagelmann den Badenern nach einer Attacke von Christian Fuchs an Andreas Beck einen klaren Strafstoß verweigert. Doch beim Rempler von Grote an Beck sechs Minuten später blieb dem Referee aus Bremen keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Ibisevic ließ sich die Chance nicht entgehen, Sekunden später machte Carlos Eduardo alles klar. (dpa)