Hoffenheim nach 3:0 über den HSV Tabellenführer

Mit Tempo-Fußball hat der Dorfclub 1899 Hoffenheim nun auch noch den Hamburger SV entzaubert und dem HSV gleichzeitig die Tabellenführung nach dem 9. Spieltag in der 1. Fußball-Bundesliga abgenommen.

Die Hausherren erteilten einem besonders im ersten Spielabschnitt desolat agierenden HSV mit dem 3:0 (3:0) eine Lehrstunde. Vor 26.300 begeisterten Fußball-Fans im ausverkauften Carl-Benz- Stadion erzielten Chinedu Obasi (7./36.) und Vedad Ibisevic (13.) die Treffer für den Liganeuling, der in dieser Saison bereits 24 Mal ins Tor getroffen hat. Die Hanseaten dagegen enttäuschten drei Tage nach dem UEFA-Cup-Sieg in Zilina auf ganzer Linie und boten insbesondere im Defensivverbund eine nicht bundesligataugliche Leistung

Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw erhielt der bisherige Tabellenführer von der offensivstärksten Truppe der Liga in den ersten 45 Minuten eine Lektion in Sachen moderner Fußball. Angetrieben von den ballsicheren Luis Gustavo und Carlos Eduardo im Mittelfeld entfachten die Platzherren einen Sturmwirbel, mit dem der HSV völlig überfordert war. Bereits nach 20 Minuten rastete Schlussmann Frank Rost aus und stauchte seine Vorderleute lautstark zusammen, die sich von den pfeilschnellen Angreifern des Aufsteigers ein ums andere Mal überrumpeln ließen. Erst in der zweiten Hälfte fanden die Jol-Schützlinge zu mehr Sicherheit und konnten die Begegnung ausgeglichener gestalten.


Besser hätte die Partie für den Dorfclub nicht beginnen können. In der 7. Minute passte Carlos Eduardo auf Obasi, der sich mit einer Körperdrehung von Collin Benjamin löste und Rost per Flachschuss in die kurze Ecke überwand. Wenig später machte Toptorjäger Ibisevic den Blitzstart für den Neuling perfekt. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld spielte Obasi auf Demba Ba, dessen Schuss Rost zwar noch ablenken konnte, doch gegen den nachsetzenden Bosnier hatte die HSV- Abwehr keine Chance. Nur zwei Minuten später verpasste Ibisevic nach Flanke von Andreas Beck das sicher scheinende 3:0.

Die völlig überrumpelten Hamburger benötigten fast eine halbe Stunde, um sich vom Druck zu befreien und wenigstens ansatzweise Ordnung in ihre Aktionen zu bringen. Dennoch mussten sie noch vor der Pause das dritte Gegentor hinnehmen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß lief Obasi alleine auf Rost zu und umkurvte den Schlussmann. In der 40. Minute hatten die Hamburger zudem Glück, dass Sejad Salihovic mit einem Freistoß aus fast 30 Metern den Pfosten traf.

Im Bemühen um Schadensbegrenzung stellte HSV-Trainer Martin Jol nach der Pause um. Dennis Aogo kam ins Spiel, dafür rückte Alex Silva ins defensive Mittelfeld vor und Joris Mathijsen zurück ins Abwehrzentrum. Dennoch dauerte es bis zur 57. Minute, ehe die Gäste durch Mladen Petric den ersten Schuss auf das Tor von Daniel Haas abgaben. Acht Minuten später wurde ein Versuch von Bastian Reinhardt abgeblockt. Doch Hoffenheim blieb jederzeit Chef im Ring. In der 67. Minute verhinderte Rost mit prächtiger Reaktion das 4:0 von Ba. (dpa)